Die Vereinten Nationen haben das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden zu einer Waffenrechtstagung in New York eingeladen.

Winnenden - Das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden ist von den Vereinten Nationen zu einer Waffenrechts-Tagung in New York eingeladen worden. In der kommenden Woche wollen 50 Mitglieder des Bündnisses mit internationalen Nicht-Regierungs-Organisationen ein Programm erarbeiten, das den Besitz und Handel von leichten Waffen ächtet, teilte der Vorstandsvorsitzende Hardy Schober am Freitag in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) mit. Mit der Einladung sehe sich das Bündnis in seiner Forderung nach einem Verbot von großkalibrigen Waffen für Privatpersonen bestätigt.

Schober erhofft sich von der Teilnahme an dem Kongress, der vom UN-Büro für Angelegenheiten der Entwaffnung veranstaltet wird, wieder mehr Aufmerksamkeit für das Thema Amok-Bedrohung durch Waffen in Privatbesitz. "Das Thema droht in Deutschland einzuschlafen", sagte Schober. Eine Beanstandungs-Quote von mehr als 50 Prozent bei Waffenkontrollen verdeutliche, dass weiterhin viele Waffen von Unbefugten genutzt werden könnten.

Noch vor Ende der fünftägigen Konferenz will Schober aus New York abreisen, weil er am kommenden Freitag (18. Juni) in Berlin der Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) eine Liste mit mehr als 100.000 Unterschriften von Waffenbesitz-Kritikern übergeben will. "Keine Mordwaffen als Sportwaffen!" lautet die Forderung von Schober und seinen Mitstreitern.

Im Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden engagieren sich Betroffene des Blutbads in Winnenden und Wendlingen im März 2009.