Ein Zusammenschluss unterschiedlicher Gruppen und Aktivisten organisiert zur weltweiten Klimaschutzaktionswoche Ende September im Rems-Murr-Kreis ein vielfältiges Programm mit Workshops, Vorträgen, Kinoveranstaltungen und einem Zukunftsmarkt.

Waiblingen - Rems-Murr for Future“ ist das Motto, unter dem ein Bündnis von ganz verschiedenen Aktivisten aus dem Landkreis im Zeitraum vom 20. bis zum 28. September Kinovorführungen, Vorträge, Workshops und einen Zukunftsmarkt anbietet. Zielgruppe sind Klimaschutzbegeisterte und alle, die es werden wollen.

 

„Wir hatten das Gefühl, dass da in der Kommunikation etwas schief läuft“, erzählt Markus Koch, einer der Hauptorganisatoren, wie es zu der Idee für eine Klimaaktionswoche gekommen ist. Er meint die Kommunikation zwischen den vielen jungen Umweltaktivisten, die bei den Fridays for Future auf die Straße gehen, und Erwachsenen, die den jungen Protestierenden unterstellen, sie wollten doch nur die Schule schwänzen. Markus Koch findet, dass sich dringend mehr Erwachsene in die Bewegung einbringen und zum Beispiel am Klimastreiktag am 20. September teilnehmen sollten, zu dem die Fridays-For-Future Bewegung alle Generationen aufgerufen hat.

Workshops, Filme, Vorträge

Mit einem harten Kern von fünf Mitstreitern, die sich bei den Parents for Future Rems-Murr und dem Zukunftsnetzwerk Vision 2025 engagieren, wollte Markus Koch als Ergänzung dazu einen Kinoabend organisieren. „Wir haben dann aber beschlossen, dass wir mehrere Filme in unterschiedlichen Kommunen zeigen“, erzählt Koch.

So laufen also in der Woche vom 23. September an täglich Kinovorführungen, vormittags für Schulklassen, abends für alle Interessierten. Das kommunale Kino Weinstadt beispielsweise zeigt „A Plastic Ocean“, einen Dokumentarfilm über die Vermüllung der Weltmeere, in der Manufaktur Schorndorf ist der Film „Fair Traders“ zu sehen, welcher drei sozial und ökologisch vorbildhafte Unternehmer vorstellt – dazu gehört Sina Trinkwalder, die im Jahr 2014 den Künkelin-Preis der Stadt Schorndorf erhalten hatte. Die Kinovorführungen sind gratis – so hat jeder die Chance, dabei zu sein.

Auch an allen anderen Veranstaltungen der Aktionswoche darf man kostenlos teilnehmen, zum Beispiel am Workshop „Bürgerenergiekonzept“, den Silke Müller-Zimmermann zusammen mit Dieter Schäfer im Weissacher Klimakulturzentrum anbietet. Gratis zuhören kann man auch, wenn Florian Keimer aus Spiegelberg über das Modell der „Solidarischen Landwirtschaft“ spricht, das er seit einigen Jahren praktiziert.

Einladung zum „Weltbewussten Stadtspaziergang“

Spannend dürfte außerdem der Auftritt von Ralf Otterpohl werden, er referiert unter dem Titel „Das neue Dorf“ darüber, wie lokal Lebensmittel produziert werden können. Andreas Wenzel wiederum lädt zu einem „Weltbewussten Stadtspaziergang“ ein – das Angebot soll es künftig in Winnenden regelmäßig geben. „Die Idee ist, dass bei diesem Programm jeder etwas findet, das ihn interessiert und wo er sein Verhalten ändern kann und will“, sagt Markus Koch. Er hat schwerpunktmäßig den Zukunftsmarkt organisiert, mit dem die Aktionswoche am Samstag, 28. September, endet. Den ganzen Tag über dreht sich dann im Kulturhaus Schwanen in Waiblingen alles um klimabewusstes Leben, Nachhaltigkeit und alternative Energien: Vorträge und Tipps zu Themen wie „Plastikreduziert Leben“, „Fotovoltaik auf dem Balkon“ oder „Wildkräuter am Wegesrand“ stehen ebenso auf dem Programm, wie Vorträge über Permakultur und Massentierhaltung, Batteriespeichersysteme und E-Mobilität oder ein Seifenworkshop und Infos zur Gemeinwohlökonomie für Kommunen und Firmen. Der Tag endet mit einem Poetry-Slam-Workshop samt anschließendem Konzert.

So zumindest der bisherige Plan, an dem sich durchaus noch etwas ändern kann, wie Silke Müller-Zimmermann und Markus Koch versichern. „Das Programm ist noch offen, es kann sich noch bis zum letzten Tag erweitern“, sagt Müller-Zimmermann – Einzelpersonen, aber auch Vereine und Initiativen dürften sich gerne mit Aktionen einklinken. Das Gleiche gelte für Unternehmen, die den Tag mitsponsern wollten. Sie können das mit einer Spende auf das Kreissparkassenkonto des Solarvereins Rems-Murr tun (IBAN DE 02 6025 0010 0008 3919 79). Das Ziel, so sagt Markus Koch, sei „ein möglichst CO2-armes, enkelfreundliches Leben – da haben wir alle noch Stellschrauben“.