Am Samstagvormittag informieren sowohl die CDU als auch die AfD in der Cannstatter Marktstraße über ihre Wahlprogramme. Das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart & Region will das jedoch verhindern. Im Internet wird zum Protest aufgerufen.
Sowohl die CDU als auch die AfD werden am Samstag, 8. Februar, in der Cannstatter Marktstraße ihre Wahlstände aufbauen, um das jeweilige Programm der Parteien vorzustellen. Wenn es nach dem Antifaschistischem Aktionsbündnis Stuttgart & Region geht, soll es dazu jedoch nicht kommen. In sozialen Netzwerken wird mit einem Flyer dazu aufgerufen, direkt zu handeln und die Wahlstände ab 9 Uhr zu blockieren. „Kommt am Samstag mit uns auf die Straße gegen AfD und CDU“, heißt es unter anderem auf dem Instagramkanal. Das Bündnis kritisiert die Pläne von Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) zur Verschärfung der Migrationspolitik. Es wird befürchtet, dass der Weg für eine mögliche Koalition mit der AfD freigemacht werden soll.
CDU verlegt Wahlstand
Während die Alternative für Deutschland am Freitag bislang nicht erreichbar war, haben die Christdemokraten auf die Protestankündigungen bereits reagiert und auf Anraten der Polizei ihren Stand vom Erbsenbrunnen – dort steht die AfD – an die Ecke zur Brunnenstraße verlegt. Rund 300 Meter Entfernung, die für etwas Entspannung sorgen sollen. Außerdem werden vom Revier 6 in der Martin-Luther-Straße „genügend Einsatzkräfte in die Altstadt ausrücken“, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Stuttgart versichert.
Roland Schmid, der Chef der Cannstatter Christdemokraten, ist dennoch fassungslos. „Es kann doch nicht sein, dass wir Polizeischutz bekommen“, sagt der Verwaltungsjurist. „Ich mache mir Sorgen, das ist doch einfach nicht mehr normal.“ In Kreisen des CDU-Bezirksbeirats habe man auch über die Absage des Wahlstands diskutiert, sich aber dagegen entschieden. „Ich sehe gar nicht ein, dass wir uns das von ein paar Chaoten verbieten lassen“, sagt Schmid. „Wir werden uns wehren und Flagge zeigen.“
Nicht nur die CDU und AfD werden am Samstag in der Cannstatter Marktstraße ihre Stände aufbauen. Auch das „Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts“ wird sich von 10 bis 14 Uhr auf Höhe des Bezirksrathauses positionieren. Angemeldet zu der Veranstaltung, die das Motto „Gegen rechte Hetze“ hat, sind nach Angaben einer Stadtsprecherin 25 Personen.