Der zoologisch-botanische Garten wird am kommenden Sonntag an zehn Stationen über den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten informieren.
Eigentlich sei für die Wilhelma 365 Tage im Jahr Artenschutztag, erklärt Direktor Thomas Kölpin. „Schließlich ist der Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten das, was uns tagtäglich antreibt. Das Artenschutzsterben gehört neben dem Klimawandel zu den dringlichsten Problemen unserer Zeit“, so Kölpin. Deshalb wird die Wilhelma am kommenden Sonntag mit Ständen informieren, wie sich Menschen weltweit dafür einsetzen, Tiere und Pflanzen vor dem Aussterben zu bewahren. Die Wilhelma trägt bei den Ex-Situ-Zuchtprogrammen aktiv zum Artenschutz bei. Außerdem unterstützt der Stuttgarter Zoo eigenen Angaben zufolge rund 40 Projekte in aller Welt, die sich vor Ort für den Erhalt von Flora, Fauna und den natürlichen Lebensräumen einsetzen. Mit dem Aktionstag sollen die Besucher für das Thema begeistert und über die Erfolge der Wilhelma und ihrer Partnerorganisationen informiert werden.
Artenschutzorganisationen informieren
Die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) wird über den Schutz von Geparden in Namibia und Meeresschildkröten in Kenia berichten. Der Naturschutzbund (NABU) wird seine Projekte zum Schutz von Schneeleoparden in Kirgisien vorstellen. Der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe-Verein wirbt für die Rettung von Gorillas im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) möchte Einblicke in Artenschutzprojekte für Riesengürteltiere, Taubenhalsamazonen und Brüllaffen in Brasilien sowie Visaya-Pustelschweine auf den Philippinen geben. Zudem erfahren die Besucher, wie der WWF die Koexistenz von Mensch und Tier rund um den Kui Buri-Nationalpark in Thailand fördert. Die Aktionen beim Artenschutztags am 1. September finden von 11 bis 17 Uhr statt. Die Teilnahme ist im Eintritt in die Wilhelma bereits enthalten.
Seit 2018 hat der Stuttgarter Zoo ein eigenes Artenschutzbudget
Der Artenschutz hat für die Wilhelma einen hohen Stellenwert. 2018 wurde ein eigenes Artenschutzbudget eingerichtet. Seit 2019 gibt es den Artenschutz-Euro, den fast alle Besucher freiwillig über den Eintrittspreis zahlen. Und der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma hilft. Gemeinsam sei 2023 die Marke von einer Million Euro geknackt worden, die ohne Abzüge in wichtige Artenschutzprojekte investiert wurden. Seit 2022 ist die Wilhelma Mitglied in der Weltnaturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature) und setzt sich für den globalen Artenschutz ein. Im Mai war die Wilhelma Gold Sponsor des ersten Weltartenschutz-Kongresses. Bei dem globalen Netzwerk-Online-Event für Artenschützerinnen und Artenschützer haben mehr als 100 Artenschutz-Initiativen aus aller Welt ihre Projekte vorgestellt.