Am Mittwoch ruft ein Bündnis zu einem Aktionstag gegen Antisemitismus im Internet auf. Einen Tag lang soll jeder antisemitische Post Gegenrede erfahren. Wie kann man sich beteiligen?

Stuttgart - Antisemitismus im Internet ist schon lange ein Problem – nicht erst seit dem Anschlag von Halle. Zwischen 2007 und 2018 hat sich die Anzahl der antisemitischen online-Kommentare verdreifacht. Zu diesem Schluss kommt eine Langzeitstudie der Technischen Universität Berlin.

 

Die Kampagne #NetzohneHass ruft am Mittwoch deshalb zu einem Aktionstag auf. Einen Tag lang soll kein antisemitischer Post im Internet ohne Gegenrede bleiben. Das Bündnis wird unter anderem getragen von dem Projekt LOVE-Storm des Bundes für Soziale Verteidigung, dem Internetaktivisten Ali Can, der Berghof Foundation, dem Verein „Liebe wen Du willst“ und anderen.

Wie kann man sich beteiligen?

Die Kampagne ruft dazu auf, am Mittwoch alle antisemitischen Hasspostings, die Nutzer im Netz sehen, über ein Meldeformular auf der Website von #NetzohneHass zu melden. Dort sind auch Alarmgruppen auf Whatsapp, Facebook und Telegram verlinkt. Die Initiatoren prüfen die Meldungen und leiten sie dann über die Alarmgruppen weiter, damit eine größere Zahl von Nutzern von dem jeweiligen antisemitischen Post erfährt. Die User sind dann dazu aufgerufen, den Posts zu widersprechen und Gegenrede zu leisten.

Am Morgen sei die Resonanz noch verhalten gewesen, sagte Beate Achilles vom Kampagnenbüro „Misch dich ein – für ein #NetzohneHass“ unserer Zeitung. „Ich hoffe, da kommt noch was rein im Laufe des Tages.“

Außerdem bietet die Initiative am Mittwoch um 18 Uhr ein kostenloses Online-Rollenspiel an, bei dem die Teilnehmer Strategien zum Umgang mit antisemitischen Hasskommentaren ausprobieren können. Die Teilnahme erfolgt über das Netz ist und dementsprechend ortsunabhängig.