Obwohl Kita-Plätze fehlen, sehen sich Tagesmütter in ihrer Existenz bedroht. Nun machen sie mit einer Aktion auf sich aufmerksam.

Familie/Bildung/Soziales: Alexandra Kratz (atz)

Es ist ein Widerspruch. In Stuttgart fehlen aktuell 1800 Kitaplätze für Kinder im Alter von null bis drei Jahren und 1100 Plätze für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Diese Zahlen nannte die Pressestelle der Stadt Ende März auf Anfrage unserer Zeitung. Gleichzeitig bangen viele Tagesmütter und -väter um ihre Existenz, weil sie ihre Plätze nicht mehr besetzt bekommen. Einige von ihnen haben sich in einer losen Gruppe zusammengetan. So wie bisher könne es nicht weitergehen, sagt die Sprecherin Melanie Wilke. Sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter fordern das Jugendamt und die Stadt zum Gegenzusteuern auf. Anfang Mai gab es ein gemeinsames Treffen.

 

Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, sich bei Eltern bekannter zu machen und für ihre Arbeit zu werben, lädt die Gruppe um Melanie Wilke am Samstag, 17. Mai, zu einem Stand vor dem Rathaus auf dem Marktplatz ein. Von 9.30 bis 15.30 Uhr informieren sie über ihren Beruf. Für Kinder gibt es ein Bastelangebot. Der Stand ist Teil der bundesweiten Aktionswoche Kindertagespflege, zu welcher der Bundesverband der Kindertagespflege(BVK) aufruft.

In Deutschland werden mehr als 156 000 Mädchen und Jungen in der Kindertagespflege betreut, 85 Prozent von ihnen sind unter drei Jahren alt. Kindertageseltern arbeiten zu Hause, in angemieteten Räumen oder in sogenannten Großtagespflegestellen. Das Ziel des BVK ist es, die Kindertagespflege als gleichwertiges Angebot zur Kita in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.