Vom 16. bis zum 29. März werben in Ostfildern zahlreiche Vorträge und Veranstaltungen für eine weltoffene Stadt. Mit der erstmaligen Teilnahme an den Internationalen Wochen gegen Rassismus soll ein deutliches Zeichen gesetzt werden.

Ostfildern - Erstmals beteiligt sich Ostfildern an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Von Montag, 16. März, bis Sonntag, 29. März, will die Stadt, in der gut ein Drittel der Bürger internationale Wurzeln hat, laut dem Oberbürgermeister Christof Bolay ein deutliches Zeichen dafür setzen, „dass nicht eine kleine, aber lautstarke Minderheit den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft vergiftet“. Unter dem Motto „Gesicht zeigen – Stimme erheben“ werden zahlreiche Informationsveranstaltungen, Aktionen und Möglichkeiten für Begegnungen angeboten.

 

Wer vom 16. März an in Ostfildern unterwegs ist, der wird recht schnell merken, dass sich die Stadt mit großem Engagement an der Aktion beteiligt. Andrea Koch-Widmann, Ostfilderns Integrationsbeauftragte, berichtet von Plakaten, die an 37 Orten – vor allem an Bushaltestellen – mit den einprägsamen Slogans „Wir sagen Ja zu Toleranz und Vielfalt“ sowie „Wir sagen Nein zu Hetze und Gewalt“ drapiert werden und für das Anliegen werben. Zudem werde das Programm von einer Flaggenaktion am Kreisverkehr vor dem Stadthaus im Scharnhauser Park flankiert.

Einweihung der „Bank der Vielfalt“

Eine Einweihung gibt den Startschuss für die Wochen gegen Rassismus. Am Montag, 16. März, wird am Treffpunkt an der Halle in Nellingen, Esslinger Straße 26, die „Bank der Vielfalt“ ihrer Bestimmung übergeben (10 bis 12 Uhr). Sie lädt ein zu einer kleinen Pause im Alltag und zu Gesprächen mit bekannten oder auch unbekannten Mitmenschen. Ostfilderner Bürger und in der Stadt lebende Geflüchtete können sich am Mittwoch, 18. März, von 17.30 bis 19.30 Uhr im „Café International Nellingen“, Uhlandstraße 85, kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen. Diese Gelegenheit bietet sich auch am Mittwoch, 25. März, von 17 bis 19 Uhr im „Café International Ruit“, Hummelbergstraße 8.

„Von Bank zu Bänkle“ ist am Freitag, 20. März, der Titel eines Spaziergangs durch den Stadtteil Nellingen (16 bis 18 Uhr), bei dem verschiedene Sitzmöbel im öffentlichen Raum aufgesucht werden. Auch dabei stehen Gespräche und Begegnungen im Vordergrund. Gestartet wird an der „Bank der Vielfalt“ in der Esslinger Straße 26 in Nellingen. Ebenfalls am Freitag, 20. März, beleuchtet der Vortrag „Einwanderungsland Baden-Württemberg“ in der Stadtbücherei im Kubino in Nellingen, In den Anlagen 6, weit mehr als die Einwanderungsgeschichte des Landes. Auf Einladung des Ostfilderner Freundeskreises Asyl spricht der Migrationsexperte Karl-Heinz Meier-Braun von 20 Uhr an zudem über die Herausforderung, die durch die „neue Völkerwanderung“ entstanden ist und über die Zukunftsperspektiven von Migration und Integration.

Vortrag im Stadthaus

Mit den Organisationen und Strukturen der extremen Rechten in Deutschland befasst sich ein Vortrag am Dienstag, 14. März, bei der Volkshochschule in Nellingen, Esslinger Straße 26. Von 19.30 bis 21 Uhr gibt das Team meX der Landeszentrale für politische Bildung einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und die „Erlebniswelt“ der extremen Rechten – ihre Styles, Codes, Musik und Internetpräferenzen.

„Sprache, Akzente, Vorurteile und Diskriminierung“ nimmt der Vortrag der Antidiskriminierungsstelle Esslingen unter die Lupe. Dieser wird am Mittwoch, 25. März, von 19 bis 21 Uhr im Stadthaus im Scharnhauser Park, Gerhard-Koch-Straße 1, gehalten. Unter anderem zeigt er auf, wie Sprache instrumentalisiert wird, indem sie Zugänge zu unterschiedlichen Lebensbereichen entweder ermöglicht oder verweigert.

Musikalisch geht es am Samstag, 28. März, von 19 Uhr an in der Katholischen Dreifaltigkeitskirche in Nellingen, Rinnenbachstraße 30, zu. Dort lädt der Figuralchor Stuttgart zu seinem Konzert „Annelies“ ein. Dieses Werk des englischen Komponisten James Whitbourn hat der Chor anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren einstudiert. „Annelies“ ist der Taufname der Jüdin Anne Frank, welche als Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Völkermordes in der Zeit des Nationalsozialismus’ gilt.

Auch auf der Homepage der Stadt werden sich die Aktionswochen widerspiegeln. Personen des öffentlichen Lebens, aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, Schulen und Sport geben Statements zu Themen wie Demokratie, Vielfalt und Freiheit sowie gegen Diskriminierung und Rassismus ab. Ihre Beiträge werden als Banderole auf der Homepage durch laufen.