In der aktuellen Rassismusdebatte warnt der Gastronom und Autor Nelson Müller davor, dass Schwarze in eine dauerhafte Opferrolle in Deutschland rutschen.

Essen/Berlin - Der Gastronom und Autor Nelson Müller (41) sieht in der aktuellen Rassismusdebatte auch die Gefahr einer dauerhaften Opferrolle für Schwarze in Deutschland. „Ich glaube auch, dass es wichtig ist, in die Vergangenheit zurückzugehen, den Kolonialismus aufzuarbeiten, aber ich glaube gleichzeitig, dass es die Gefahr gibt, dass dunkle Menschen immer in so einer Art Opferrolle bleiben“, sagte der TV-Koch und Autor, der zwei Lokale in Essen und eines im Rheingau hat, der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag/Sonntag).

 

Müller sagte weiter: „Ich würde mir wünschen, dass es mehr Werbung für ein normales Miteinander gibt. Das Problem habe ich auch mit der aktuellen Debatte, dass viel nur in Extremen gesehen wird.“ Zur „SZ„-Frage, ob es besser werde in Deutschland für Nicht-Weiße, meinte Müller: „Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es in den Neunzigern schon mehr Gesichter zum Beispiel im TV gab, an denen man sich als Andersfarbiger oder als Andersdeutscher orientieren konnte.“