Der "Tatort" aus Köln führt die Ermittler, Freddy Schenk und Max Ballauf, ins Milieu mörderischer Gentechniker: Spannend, aber wenig originell.  

Köln - Eine an Kohlendioxid erstickte Labortechnikerin steckt kopfüber in der Tiefkühltruhe. Ein Sabotageakt. Die schwerfälligen Kölner Tatortkommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) ermitteln im Institut für Pflanzenforschung und verstehen zunächst kein Wort. Kein Wunder, schließlich wird da über hochkomplizierte Probleme der Pflanzengentechnik gefachsimpelt.

 

Um den Laien vor dem Bildschirm nicht mit abgehobener Fachterminologie zu verschrecken, müssen die nachhilfebedürftigen Kommissare erst mal ziemlich blöde Fragen stellen, und zwar auf allgemeinverträglichem Pommesbudenniveau. Zudem hat sich der Drehbuchautor eine kleine Pointe zum Schmunzeln ausgedacht: Ausgerechnet das Biologie-Unterrichtsbuch, das sich Schenk von seiner Tochter geliehen hat, hilft bei der Aufklärung des Falls.

Spannend bis zum Schluss

Dieser führt mitten hinein in das verschlungene Beziehungsnetz ehrgeiziger Wissenschaftler, die um Forschungsgelder und Renommee buhlen. "Kreative Konkurrenz", so nennt man das unerbittliche, zuweilen tödliche Leistungsprinzip in der Sprache der karrieregeilen Molekularbiologen. Da wird kräftig gefälscht, betrogen, erpresst und gemordet, und zwar mithilfe von CO2, K.O.-Tropfen und Müllbeuteln.

Der "Tatort" bleibt zwar spannend bis zum Schluss, endet aber wenig originell und zu versöhnlich: Die apathische Forscherin Lara Bahls mit den scheuen Rehaugen schließt Frieden mit ihrer Vergangenheit und haut mit ihrer Jugendliebe, einem erbitterten Anti-Gentechnik-Aktivisten, nach Amerika ab. Und Kommissar Ballauf entdeckt verborgene Vaterinstinkte in sich, als sein vermeintlicher Sohn auftaucht: ein Pubertierender mit Drogenproblem und Vaterkomplex.