Die Kinder der Klasse 3c an der Albschule haben uns verraten, was sie gerne zu Weihnachten hätten.

Stuttgart-Degerloch - Luka will einen Vogel. Aber nicht irgendeinen. Eine Blaumeise soll es sein, so wünscht es sich der Achtjährige. „Die gibt’s für 29 Euro in der Stadt“, verrät er. Falls es nicht klappen sollte, würde es auch ein Specht tun. Oder eine Spielzeugkanone, ein Handy, ein Tablet-PC, ein großes Haus und eine Angel, in dieser Reihenfolge. Lukas größter Wunsch jedoch ist es, einen weiteren Bruder zu bekommen, zwei hat er schon. „Aber einen kleinen, nicht so einen großen. Die nerven“, sagt der Drittklässler und verdreht dabei die Augen.

 

So unterschiedlich sind die großen und kleinen Wünsche, die sich die Schüler der Klasse 3c der Degerlocher Albschule ausgedacht haben. Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Andrea Krautter-Lost haben sie sich auf unsere Bitte hin Gedanken darüber gemacht, was sie dieses Jahr gerne ganz konkret unter dem Christbaum finden würden. Doch die Kinder haben sich auch überlegt, was sie sich für die Welt und für die Menschen in ihrem Umfeld wünschen, was ihnen an immateriellen Werten wichtig ist. Diese Wünsche haben sie auf eine große weiße Papierbahn geschrieben und gemalt, die ihre Lehrerin vorn im Klassenzimmer an die Tafel gehängt hat.

Hoch im Kurs stehen zweifelsohne Haustiere, besonders bei den Mädchen. „Ein Pferd und ein Pfolen“, also ein Pferd und ein Fohlen, ist da etwa als sehnlichstes Anliegen eines Kindes zu lesen. Auch Carmen hätte gern ein Pferd. Dass sich ihr Wunsch vermutlich nicht erfüllen wird, ist der Achtjährigen bewusst: „Das ist ja teuer, und es braucht so viel Platz.“

Bei den Jungen ist alles begehrt, mit dem es sich gut tüfteln lässt

Also muss Plan B her. Der ist für Carmen leichter zu realisieren: „Ganz viele Kaninchen.“ Ein paar von den Tieren hat die Schülerin schon – eine gute Voraussetzung, um den Zuwachs im Hasenstall ins Auge zu fassen. Vorausgesetzt, natürlich, Mama und Papa erlauben die familieneigene Kaninchenzucht.

Bei den Jungen hingegen ist alles begehrt, mit dem es sich gut tüfteln lässt. Lego in sämtlichen Variationen etwa. Und natürlich Nachschub für die Spielekonsolen, die in vielen Haushalten mittlerweile verbreitet sind. Philipp zum Beispiel wünscht sich ein solches elektronisches Spiel. Der Neunjährige macht sich aber durchaus auch Gedanken darüber, wie seine Umwelt künftig aussehen soll. „Wenig Autounfelle, keinen Krieg, wenig Mühll“, hat er auf das Papier an der Tafel geschrieben. Bei der Sache mit den Autos ist er übrigens nicht der einzige, der da konkrete Vorstellungen hat: Die achtjährige Sina hätte gerne weniger davon auf den Straßen, und ihr gleichaltriger Klassenkamerad Giorgio würde sich insbesondere über mehr Elektroautos freuen, „weil die normalen immer so viele Abgase machen und das dann stinkt“.

Ansonsten teilt Philipp einen großen Wunsch mit ganz vielen seiner Klassenkameraden: Nämlich den, dass die Familie gesund bleibt. „Ich will nicht, dass meine Eltern Krebs kriegen oder so“, sagt er ernst. Den Wunsch nach Wohlergehen hat die achtjährige Marija derweil noch über die Familie hinaus definiert. Weil das Mädchen so gerne in die Schule geht, möchte es vor allem eines: „Dass es meiner Klasse gut geht und der Lehrerin.“ Und Lejla denkt gleich in ganz großem Stil: Die Neunjährige möchte, dass sich alle Menschen auf der Welt wohlfühlen, und dass „alle bleiben, was sie sind und wie sie sind.“

Überhaupt, für viele der Drittklässler gehört zu einem frohen Fest auch die Idee, dass die Menschen überall auf der Welt ohne Hunger und in Frieden leben können „Denn Krieg finde ich nicht so toll“, sagt Carmen. Bleibt nur noch der Wunsch, dass das Anliegen der Kinder sich zumindest teilweise erfüllt.