In der Debatte um die Steuerhinterziehung von Alice Schwarzer hat sich nun erstmals die „Emma“-Redaktion zu Wort gemeldet. Sie beklagt die "Schwarzer-Vernichtungswelle" und „Demontage einer unbequemen Person“.

In der Debatte um die Steuerhinterziehung von Alice Schwarzer hat sich nun erstmals die „Emma“-Redaktion zu Wort gemeldet. Sie beklagt die "Schwarzer-Vernichtungswelle" und „Demontage einer unbequemen Person“.

 

Köln - Die "Emma"-Redaktion hat sich geschlossen hinter Alice Schwarzer (71) gestellt und eine "Schwarzer-Vernichtungswelle" angeprangert.

Zwar sehen auch die sechs Redaktionsmitglieder der feministischen Zeitschrift, dass Schwarzer die derzeitige "Anti-Alice-Welle" durch ihre Steuerhinterziehung selbst ausgelöst habe. Dies rechtfertige aber nicht die gezielte "Demontage" einer unbequemen Person. Schwarzer hatte zugegeben, über viele Jahre ein Schweizer Konto vor den deutschen Steuerbehörden verheimlicht zu haben.

Der "Spiegel" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe: "Im Rückblick erzählen ehemalige "Emma"-Frauen von Schwarzers Despotismus, von Jähzorn, von Kontrollwahn." Zudem heißt es über Schwarzer: "Sie gab Geld aus und hielt sich gleichzeitig ein feministisches Prekariat."

"Wir kennen diese Person nicht, die da beschrieben wird"

Dazu schreiben die sechs "Emma"-Frauen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten dabei sind: "Wir sind es leid, dass immer dieselben ominösen anonymen Informantinnen aus den 70er und 80er Jahren zu Wort kommen, in Ermangelung aktueller "Belege" für das "Tyrannentum" von Alice Schwarzer." So entstehe ein "Phantombild", das nichts mit dem wirklichen Menschen zu tun habe. "Wir kennen diese Person nicht, die da mit solch bösartiger Gehässigkeit beschrieben wird."

Die Redaktion sei froh darüber, dass Schwarzer trotz aller Anfeindungen den Kopf über Wasser halte. "Wir arbeiten nämlich sehr gern mit Alice Schwarzer, die in unseren Heftproduktionen ackert wie ein Pferd und dabei mit ihrer Energie, ihrem Humor und ihrem politischen Sachverstand das Herz der "Emma" ist. Keine von uns möchte, dass sie aufhört."