Christian Lindner hat auf dem FDP-Parteitag eine Rassismus-Debatte losgetreten. Nun lädt die AfD-Fraktionschefin Alice Weidel die Liberalen bei Migrationsthemen zur Zusammenarbeit ein.

Berlin - Die AfD hat mit der in sozialen Medien kritisierten Bäcker-Anekdote des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner inhaltlich kein Problem. Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel warf ihm am Sonntagabend jedoch vor, seine Bedenken gegen die aktuelle Zuwanderungs- und Asylpolitik seien reine Lippenbekenntnisse. „Lindners markige Sprüche können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die FDP seit langem keine liberale rechtsstaatliche Politik mehr verfolgt“, erklärte Weidel nach dem Ende des FDP-Parteitages.

 

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Bisher habe sich die FDP jedem Antrag der AfD konsequent verweigert, der die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland wieder herstellen will. „Wir laden die FDP aber gerne ein, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen“, sagte Weidel.

Rassismus-Debatte entzündet sich an Anekdote

Lindner war zuvor mit Äußerungen zur Wahrnehmung von Migranten in Deutschland angeeckt. Er sagte am Samstag in einer Rede beim FDP-Bundesparteitag in Berlin: „Man kann beim Bäcker in der Schlange nicht unterscheiden, wenn einer mit gebrochenem Deutsch ein Brötchen bestellt, ob das der hoch qualifizierte Entwickler künstlicher Intelligenz aus Indien ist oder eigentlich ein sich bei uns illegal aufhaltender, höchstens geduldeter Ausländer.“

Um den gesellschaftlichen Frieden nicht zu gefährden, müssten sich alle sicher sein, „dass jeder, der sich bei uns aufhält, sich auch legal bei uns aufhält“. Dies sei Aufgabe einer „fordernden, liberalen rechtsstaatlichen Einwanderungspolitik“.