So etwas passiert auch mal in den besten Kreisen: Eine Frau lässt sich alkoholisiert von einem Taxi nach Hause chauffieren – und alles endet in einem völligen Desaster.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Auch in der Halbhöhenlage Stuttgarts spielen sich manchmal abgründige Szenen ab. Am Sonntag etwa, als sich eine alkoholisierte Frau mit einem Taxi nach Hause ins Wohnviertel Lenzhalde im Stuttgarter Norden chauffieren ließ – und alles in einem filmreifen Desaster endete. Der Fall begann um 18.30 Uhr mit dem Anruf eines Taxifahrers bei der Polizei. Die 40-jährige Frau hatte ihm am Ziel erklärt, dass sie schnell ins Haus gehen werde, um das nötige Geld zu holen – und war dann nicht mehr aufgetaucht.

 

Eine Polizeistreife fuhr zum Tatort, um den mutmaßlichen Betrugsfall zu klären. Die Beamten stellten im Haus schnell fest, warum die Dame nicht zurückgekehrt war: Von wohl hohen Promillewerten übermannt, lag sie schlafend vor der Wohnungstür. Die Polizisten weckten die 40-Jährige und konnten sie, trotz zeitweiliger Beschimpfungen, davon überzeugen, ihre Rechnung beim Taxifahrer zu begleichen.

Und dann fährt ein Porsche vor...

Allerdings fuhr in diesem Augenblick, es war bereits gegen 19 Uhr, der 62-jährige Lebensgefährte der Dame vor. Er hätte besser ebenfalls ein Taxi benutzen sollen. Er saß deutlich alkoholisiert am Steuer seines Porsche Panamera. Jetzt hatten die Beamten einen neuen Fall – und baten den Fahrer auszusteigen. Der legte jedoch den Rückwärtsgang ein und fuhr los. Ein 27-jähriger Polizist, der an der geöffneten Fahrertür stand, wurde mitgerissen und mehrere Meter mitgeschleift. Dabei musste er sich in höchster Not in Sicherheit bringen, um nicht noch zwischen Fahrertür und Hauswand eingequetscht zu werden. Der 62-Jährige fuhr seinen Porsche noch in die Tiefgarage, wo er ausstieg und festgenommen wurde.

Ein Alkomattest bestätigte, dass der Mann weit über den Durst getrunken hatte: Das Gerät zeigte deutlich über 2,5 Promille an. Der 62-Jährige musste zur Blutprobe und seinen Führerschein abgeben. „Außerdem wird gegen ihn wegen Straßenverkehrsgefährdung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt“, sagt Polizeisprecher Tobias Tomaszewski. Der Polizist kam übrigens mit Schürfwunden davon. Seinen Dienst konnte er am Montag aber nicht antreten.