Ob in der Mode, beim TV-Konsum oder in der Politik: retro ist in. Woher rührt diese Sehnsucht nach Vergangenem. Und was hat sie zu bedeuten? StZ-Autor Armin Käfer begibt sich auf die Spuren dieses Trends und findet dabei auch ein kurioses Vorbild für Hipsterbärte.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Wer keine Ahnung hat, wie ein Hipster aussieht, muss deshalb nicht gleich ins Museum gehen. Es reicht auch, nach einem Porträt von Friedrich III. zu googeln. Das ist der unglückselige 99-Tage-Kaiser; so benannt, weil ihm keine längere Regierungszeit vergönnt war – weshalb das Jahr 1888, als er den Thron bestieg und später begraben wurde, auch als Drei-Kaiser-Jahr in die Annalen einging. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls könnte jener Friedrich III. Modell gesessen haben für die Gesichtszier, die in der Szene angesagt ist, welche sich für besonders avantgardistisch hält. Kurzum: Hipster sehen häufig aus wie ihre eigenen Urururgroßväter.