Der Iran plant offenbar die Installation Tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung. Dies berichtet die Internationalen Atomenergiebehörde.

Der Iran plant einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge die Installation Tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung. Der Iran habe die IAEA darüber informiert, dass das Land beabsichtige, etwa 6000 Zentrifugen an seinen Standorten in Fordo und Natans zu betreiben, hieß es in dem Bericht, den die Nachrichtenagentur AFP am Freitag einsehen konnte.

 

Mit den Zentrifugen soll Uran demnach auf bis zu fünf Prozent angereichert werden, was über der im internationalen Atomabkommen von 2015 festgelegten Grenze von 3,67 Prozent liegt.

Teheran hatte den Schritt zuvor als Reaktion auf eine vom IAEA-Gouverneursrat eingebrachte Resolution angekündigt. Die in der vergangenen Woche von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA gemeinsam eingebrachte Resolution hatte den Druck auf den Iran hinsichtlich seines Atomprogramms erhöht. Die iranische Atomenergiebehörde kündigte daraufhin die Inbetriebnahme von „neuen fortschrittlichen Zentrifugen“ an.

Am Freitag sind in Genf Gespräche über iranisches Atomprogramm geplant

Am Freitag sind in Genf Gespräche zwischen Vertretern des Iran, Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens über das iranische Atomprogramm geplant. Über das Treffen war im Vorfeld wenig bekannt, für den Iran sollte der Stellvertreter von Außenminister Abbas Araghtschi, Madschid Tacht-Rawantchi, daran teilnehmen.

Der Iran hatte 2015 mit den USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland ein Abkommen zur Einschränkung seines Atomprogramms geschlossen. Es sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. Die USA hatten aber das Abkommen 2018 während der Präsidentschaft von Donald Trump einseitig aufgekündigt und die Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt, woraufhin der Iran sich schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen hielt.