Nach und nach sollen die alten Papierführerscheine durch Plastikkarten ersetzt werden. Damit die „alten Lappen“ in Erinnerung bleiben, haben wir unsere Leser dazu aufgerufen, uns Fotos ihrer alten Führerscheine zuzuschicken – die Resonanz ist überwältigend.

Stuttgart - Nostalgiker müssen jetzt ganz stark sein. Früher als bislang geplant werden die alten Papier-Führerscheine gegen Plastikkarten ausgetauscht. Viele Menschen hängen an ihrem „alten Lappen“, der unbegrenzt gültig war und wollen ihn gar nicht hergeben, denn mit dem Umtausch der alten Führerscheine verschwindet für sie ein kostbares Erinnerungsstück.

 

Damit die schönen Dokumente zumindest fotografisch erhalten bleiben und nicht völlig in Vergessenheit geraten, haben wir unsere Leser aufgerufen, ein Bild ihres alten Führerscheins zu schicken. Die Resonanz ist überwältigend – im Viertelstundentakt erreichen uns Mails mit Führerscheinfotos. Und nicht nur das: Viele haben zu ihrem Bild auch eine kleine Geschichte geschrieben.

„Meiner feiert demnächst das 40-jährige Dienstjubiläum und war nur 1x in der Waschmaschine“, schreibt uns beispielsweise Jürgen K. stolz. Und Claudia K. aus Stuttgart mailt: „Ich behalte ihn, so lange es nur geht.“ Der Führerschein von Joachim E. hat eine ganz besondere Geschichte: „Der Lappen wurde vor Jahren von einer Autobahnpolizei-Streife beanstandet und mit einem ‚Mängelbericht’ versehen, gegen den ich Widerspruch eingelegt habe“, berichtet er. „Das zuständige Amt hat sich dann bei mir entschuldigt und mitgeteilt, dass ich meinen schönes Altpapier selbstverständlich behalten dürfe.“

Anekdote zur Führerscheinkontrolle in Stuttgart

Thomas R. aus Stuttgart hat eine besonders lustige Anekdote zu seinem alten Führerschein. In seiner Mail an unsere Redaktion hat er sie aufgeschrieben: „Bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle auf dem Parkplatz am Fuß der Bergheimer Steige in den 1980er Jahren hat mich der kontrollierende Polizist am Wagenfenster plötzlich mit ‚Herr Stadthauptsekretär’ angesprochen. Als er sich dann auch noch mehrfach am Wagenfenster so angedeutet verbeugte, wurde ich stutzig. Ich fragte: ‚Wie kommen sie darauf, dass ich Stadthauptsekretär bin?’ – ‚Das steht doch in ihrem Führerschein’, antwortete er und zeigte mir den Führerschein. Darauf ich: ‚Seit wann steht den der Beruf im Führerschein? Das ist doch der Rang des unterscheibenden Beamten vom Polizeipräsidium.’

Er erkannte seinen Fehler und sagte: ‚Wenn das so ist, dann werde ich Ihr Auto jetzt mal genauer untersuchen.’ Mein Auto war in Ordnung, aber, wenn man was finden will, findet man auch was. Er fand, eine Kennzeichenleuchte des hinteren Nummernschildes würde zu schwach leuchten und brummte mir 5 Mark Verwarnungsgeld auf.

Wenn ich damals schon so schlau gewesen wäre wie später, hätte ich ihn im Glauben gelassen ich sei Stadthauptsekretär, hätte mich für die Verbeugungen bedankt und wäre mit Sicherheit ohne die Verwarnung weitergefahren.“

Mehr Bilder und Geschichten lesen Sie in unserer Bilderstrecke.