Das als Modemeile geplante Scenario auf dem ehemaligen Messeareal auf dem Killesberg wird zum Wohnprojekt.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Eigentlich sollte das Vorzeigeprojekt Scenario des Salzburger Investors Franz Fürst Mitte 2010 fertig sein. Doch das architektonisch ambitionierte Vorhaben am Kochenhof auf dem Killesberg, das ursprünglich als Orderzentrum für Luxusmode geplant war, kam nie recht aus den Startlöchern. Am Freitag haben die Mitglieder im Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats erfahren, dass Fürst sein Konzept komplett ändern will. Der gewerbliche Anteil soll stark reduziert werden, stattdessen sollen in dem Gebäude auch Wohnungen entstehen. Von dem geplanten Baukörper dürfte wenig übrig bleiben.

 

Langjährige Geschichte andauernder Umplanungen

Es ist eine langjährige Geschichte andauernder Umplanungen. Zuerst wurde die vorgesehene Fashion Mall für Topmode in der Fläche reduziert, im zweiten Schritt sollten auch weniger luxuriöse Marken Schauräume im Scenario erhalten. Dann war vom Einzug der Kreativwirtschaft die Rede, von Designern, Werbeagenturen und Medienbetrieben. Zuletzt sollte sogar ein Fitness-Studio in dem anspruchsvollen, von dem Architekturbüro Barkow und Leibinger entworfenen Bau unterkommen.

Aber das alles gehört offenbar der Vergangenheit an. Dem Vernehmen nach heißt das Projekt zwar noch Scenario, hat mit dem bisherigen Vorhaben aber kaum noch etwas zutun. Nun sollen auf dem Grundstück am Kochenhof auch Wohnungen entstehen, neben einem verminderten Gewerbeanteil. Die neuen Pläne folgten einer gänzlich anderen Formensprache, heißt es. Am nächsten Dienstag stellt Fürst sein neues Konzept im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses für Umwelt und Technik vor.

Das Areal ist noch im Eigentum der Stadt

Dann muss der Rat entscheiden, wie er sich zu der neuerlichen Umplanung des Salzburger Investors stellt, der auf der gegenüber liegenden Straßenseite gerade Luxuswohnungen, Läden, Gastronomiebetriebe, einen Kindergarten und ein Ärztehaus mit einer Bausumme von 210 Millionen Euro errichtet. Franz Fürst kann jedenfalls nicht einfach auf die Zustimmung des Gremiums setzen. Das Areal, das Teil des alten Messegeländes war, ist im Eigentum der Stadt, es gibt dafür noch keinen Vertrag, weil Fürst nicht die dafür notwendige Vermietung von 60 Prozent der geplanten Flächen vorweisen konnte. Im Zweifel könnte sich der Rat dafür entscheiden, das Grundstück neu auszuschreiben.