Der Gemeinderat gibt grünes Licht für erste Schritte in Richtung einer Betreuungseinrichtung.

Wimsheim - Wir wollen nicht warten, bis der Bedarf quasi vor unserer Haustüre steht“, sagte Mario Weisbrich in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Damit meinte er die Unterbringung und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen aus dem Ort. Deshalb schlug die Verwaltung jetzt vor, erste Schritte in Richtung eines stationären Pflegeangebots in Wimsheim zu gehen. Zwar ist die Gemeinde am Zweckverband Haus Heckengäu beteiligt und kann im Pflegeheim in Heimsheim sechs Plätze belegen, doch direkt im Ort gibt es bisher keine stationäre Pflege.

 

Es fehlen noch 47 Plätze im Enzkreis

Auf der Basis des vor zwei Jahren fortgeschriebenen Pflegeplans des Enzkreises wurde jetzt mit dem Landratsamt der Bedarf für die Heckengäugemeinden diskutiert. In Wimsheim wird für das Jahr 2020 ein „unterer Bedarf“ von 21 Plätzen prognostiziert. Für Heimsheim sind dies 51 Plätze, für Friolzheim 32 und für Mönsheim 19. Für alle Gemeinden im Zweckverband Haus Heckengäu wird ein Bedarf von 240 Plätzen angenommen. Zur Verfügung stehen aber nur 193, von denen 45 noch in Planung sind.

Da trifft es sich gut, dass Wimsheim mit einem 2800 Quadratmeter großen Grundstück im Lerchenweg 14 über eine Fläche verfügt, die nach Ansicht der Verwaltung geeignet wäre, um dort eine Pflegeeinrichtung zu bauen. Die Gemeinde wolle jetzt Gespräche führen mit dem Ziel, eine stationäre Pflege im Ort zu ermöglichen, sagte der Bürgermeister Mario Weisbrich. Man müsse den ersten Schritt gehen, um interessierte Investoren und Träger zu finden. Alle anderen Gemeinden im Zweckverband Heckengäu würden bei dem Thema jetzt „loslaufen“. „Da sollten wir dabei sein“, appellierte er an die Gemeinderäte.

Erstaunen im Gemeinderat

Etwas erstaunt über diese Initiative zeigte sich Holger Lehman von der Liste Bürgerinitiative (BI). Das sei im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts (GEK) noch nie so konkret eingebracht worden. „Das wundert mich jetzt schon“, sagte er. Und sein Fraktionskollege Stefan Döttling ergänzte, dass das Thema Leben im Alter im GEK ein zentrales Thema gewesen sei. Die Bürger müssten hier von Anfang an mitdiskutieren. Rita Boller von der Liste Wimsheim Miteinander forderte dies ebenfalls und erinnerte an ein mögliches Mehrgenerationenhaus.

Mario Weisbrich verwies darauf, dass sowohl das Thema Leben im Alter als auch die Fläche im Lerchenweg bereits im Rahmen des GEK angedacht worden seien. Im Übrigen stehe der Bau eines Pflegeheims schon seit Jahren in der langfristigen Finanzplanung.