Im April machten einige Gießkannen vom Alten Friedhof Degerloch mit der Aufschrift „AFD“ Schlagzeilen. Die FDP wollte sie entfernen lassen. Was wurde aus der Angelegenheit? Wir haben nachgefragt.
Die Gießkannen auf dem Alten Friedhof Degerloch tragen nicht mehr die Abkürzung „AFD“. Bereits seit Ende April seien sie nicht mehr beschriftet, wie das Friedhofsamt der Stadt Stuttgart auf Nachfrage bestätigt. „AFD“ steht für „Alter Friedhof Degerloch“. Doch die Abkürzung ähnelt derselben der politischen Partei Alternative für Deutschland (AfD).
Das Verschwinden der drei Buchstaben geht auf eine Initiative der FDP im Degerlocher Bezirksbeirat zurück. André Jörg (FDP) begründet seinen Vorschlag als einen Spaß mit ernstem Hintergrund. „Wir wollten mit der Aktion mit einem Augenzwinkern eine klare Position gegen die AfD beziehen“, sagt der Vorsitzende der FDP-Stadtgruppe und stellvertretende Bezirksbeirat. Damals stand die Kommunalwahl vor der Tür.
„Politisch neutrale“ Gießkannen am Friedhof
Auch Bezirksvorsteher Colyn Heinze, der den Vorschlag der FDP im April entgegen genommen hatte, will die Aktion nicht zu hoch hängen. „Ich betrachte es als Wahlkampf-Gag der FDP.“ Aus Gründen der politischen Neutralität insbesondere vor den Wahlen im Mai habe man sich entschieden, dem Vorschlag der Liberalen zu folgen und die Gießkannen zu entfernen, erklärte Heinze. Da sei es egal gewesen, welches politische Kürzel auf den Gießkannen gestanden hatte.
Bei der AfD sieht man die Sache ebenfalls entspannt. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Stuttgarter Gemeinderat, Michael Mayer, teilt mit: „Herr Jörg scheint sich gedanklich stark mit der AfD zu beschäftigen, wenn er uns selbst auf Friedhofsgießkannen wiedererkennt. Wir hätten ihm ja vorgeschlagen, zum Ausgleich auch Kannen mit „FDP“ zu beschriften, als Abkürzung für ‚Friedhof Degerloch Patentgießkanne’. Leider kam es dazu nicht.“