Die AfD in Sachsen-Anhalt fordert, dass statt Homo-, Trans- und Bisexualität im Sexualkundeunterricht die klassische Familie und die Ehe zwischen Mann und Frau als „primäres Lebensziel“ vermittelt werden soll.

Magdeburg - Die AfD wendet sich gegen eine ihrer Ansicht nach zu frühe Aufklärung von Kindern über sexuelle Vielfalt. Statt Homo-, Trans- und Bisexualität solle im Sexualkundeunterricht vielmehr die klassische Familie und die Ehe zwischen Mann und Frau als „primäres Lebensziel“ vermittelt werden, heißt es in einem Positionspapier, das der Vorsitzende der AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, am Dienstag in Magdeburg vorstellte. Konkrete Beispiele aus Lehrplänen oder Schulbüchern nannte er nicht. Man wolle präventiv ein Zeichen setzen. Die „Magdeburger Erklärung zur Frühsexualisierung“ wurde nach einer Sitzung aller AfD-Landtagsfraktionen in Magdeburg erstellt.

 

Thema Sexualkunde-Unterricht erregt die Gemüter

Die Grünen kritisierten das Papier scharf. Gleichgeschlechtliche und nichteheliche Lebensgemeinschaften würden darin abgewertet, erklärte der Bundestagsabgeordnete Volker Beck. Auch der Forderung aus dem AfD-Papier, das Adoptionsrecht auf heterosexuelle Paare zu beschränken, widersprach Beck. Studien hätten gezeigt, dass es Kindern bei homosexuellen Paaren mindestens genauso gut gehe.

Das Thema Sexualkunde-Unterricht erregt immer wieder die Gemüter. Zuletzt waren Ende Oktober in Hessen Gegner und Befürworter eines neuen Lehrplans auf die Straße gegangen. Dieser sieht als Ziel die Akzeptanz sexueller Vielfalt vor.