Die Politik sucht Wege, um den öffentlichen Nahverkehr so fit zu machen, dass viele Menschen vom Auto umsteigen können. Die Expressbusse, sind da nur ein ganz kleines Mosaiksteinchen, meint Redakteur Alexander Ikrat.

Lokales: Alexander Ikrat (aik)

Stuttgart - Die Landeshauptstadt kämpft mit zu viel Schadstoffen in der Luft, und nicht nur die Autos stauen sich in der City. Auch die S-Bahnen stehen regelmäßig vor dem Innenstadttunnel, weil die vollbesetzten Vorgänger an den Haltestellen Hauptbahnhof oder Stadtmitte länger brauchen, um die Fahrgäste auf den Bahnsteig zu entlassen, als es der Fahrplan vorsieht. Als die politischen Akteure vor Jahren den ÖPNV-Pakt 2025 besiegelten, waren die regionalen Expressbusse, die Querverbindungen außerhalb der Stadt ermöglichen sollten, eine der konkreten Maßnahmen, mit denen Stuttgart entlastet und der öffentliche Nahverkehr im Ballungsraum für die Zukunft fit gemacht werden sollte.

 

Doch die Busse sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Pro Fahrzeug ist durchschnittlich ein Dutzend Menschen an Bord. Selbst wenn sich die Zahl auch dank der neuen Nachbesserung beim Takt verdoppeln oder gar verdreifachen sollte, wird das in Stuttgart nicht zu spüren sein. Bei hohen Kosten muss man sich das erst einmal leisten können. Im großen Maßstab wird der ÖPNV nur leistungsfähiger, wenn die In-frastruktur ausgebaut wird – mit neuer Signaltechnik oder neuen Bahnsteigen im Tunnel. Und das würde richtig teuer.