Wegen der Hitze sind nun sogar Spielplätze mit Vorsicht zu genießen. Aber: Es gibt Alternativen. Man muss dabei nicht mal aufs Rutschen verzichten.

Region: Verena Mayer (ena)

Bietigheim/Ludwigsburg - Was an diesen heißen Tagen viel zu wenig beachtet wird: die Gefahr, die von Spielplätzen ausgeht. Man weiß längst, dass die Hitze Landwirten riesige Sorgen bereitet; die Furcht vor Feuer im Wald wächst, Grillen auf öffentlichen Plätzen ist vielerorts bereits verboten. Dass aber auch Spielplätze ein Opfer der Hitze werden, macht die Dimension des Rekordsommers erst deutlich. Getroffen hat es den Abenteuerspielplatz im Bietigheimer Bürgergarten, dort ist die große Rutsche geschlossen worden. Zu heiß! Das Metall der Rutsche habe sich so stark aufgeheizt, dass Verbrennungsgefahr an Armen oder Beinen bestehe, erläutert die Stadtverwaltung ihre ungewohnte Maßnahme, für die sie zugleich um Verständnis bittet.

 

Ein neues Stadtoberhaupt

Jetzt mal ehrlich, wer sollte in so einer sensiblen Angelegenheit unverständig reagieren? Zumal die Stadt sich ja nicht nur um das Kindeswohl verdient macht. Mit ihrer Maßnahme weist sie indirekt nämlich auch auf die Gefahren des Rutschens im Allgemeinen hin.

Sehr gefährlich ist zum Beispiel das Durchrutschen. Meister in dieser Disziplin sind Fehler, die rutschen selbst aufmerksamen Korrektoren manchmal durch. Konrad Seigfried, der Erste Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg, ist auf diese Weise in einem Rundfunkbeitrag vorige Woche zum Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg geworden. Er ist gewissermaßen die Karriereleiter ohne eigenes Zutun hinaufgerutscht. Während der wahre Oberbürgermeister, Werner Spec, in eine Niederlage hineingerutscht war.

Hat der OB Schmerzen?

In der Debatte über die Zukunft der Alleenstraße stimmte der OB dafür, dass eben diese Straße nicht zur reinen Fahrradstraße wird, sondern dass zeit- und stellenweise auch Autos dort passieren dürfen. Und das, wo das Stadtoberhaupt sonst bei jeder Gelegenheit für den Ausbau der Radwege-Infrastruktur wirbt! Sollte es sich bei seinem Abstimmungsverhalten um einen Ausrutscher gehandelt haben? Ob er weh getan hat? Kurzfristig zumindest dürften keine Schmerzen zu beklagen sein. Werner Spec ist weich gefallen – auf die Mitglieder der CDU und Freien Wähler, die traditionsgemäß für die freie Fahrt für freie Bürger in der Alleenstraße stimmten.

Auch wenn Autofahren in der Alleenstraße tabu bleibt – für alle automobilen Freunde gibt es ein Leckerli: Den Parking Spotter. Von einer Laterne aus nimmt das „technische Auge“ aus dem Hause MHP die Parkplätze der Eberhardstraße entlang der katholischen Kirche ins Visier und verrät, ob es dort freie Plätze gibt oder nicht. Wenn das Pilotprojekt die Testphase übersteht, könnte künftig eine Anzeigetafel in der Wilhelmstraße verraten, ob sich das Rumgerutsche durch die Eberhardstraße lohnt (oder auch nicht). Dank des technischen Fortschritts macht es künftig also vielleicht noch mehr Freude, mit dem Auto in die Stadt zu fahren.

Cooles Gegenprogramm

Apropos: Uneingeschränkt zu empfehlen ist in diesen Tagen nur das Busfahren. Dank des neuen Stadttickets kann man für nur drei Euro den ganzen Tag durch Ludwigsburg gondeln und trotzdem einen kühlen Kopf bewahren. Die Busse sind ja klimatisiert. Und zum Abschluss eines solch gelungenen Tages kann man dann – ganz cool – noch jemandem den Buckel runterrutschen. Viel Spaß!