Was passiert mit dem Grundstück in der Lerchenstraße? Das entscheidet der Rat.

Wimsheim - Wimsheim will’s anpacken und für seine Bürger eine Möglichkeit für altersgerechtes Wohnen schaffen, wenn dies in den eigenen vier Wänden nicht mehr geht. „Wohnen und Leben im Alter“, so lautet der Arbeitstitel des Projekts. Weil dies relativ vielschichtig sein wird – außer dem Grundstück und einer vorerst vagen Idee ist noch nichts vorhanden – hat die Gemeindeverwaltung jetzt einen Projektentwickler eingeladen, der im Gemeinderat seine Vorgehensweise darstellte.

 

Wimsheimer Senioren, die auf Unterstützung angewiesen sind, können zur stationären Unterbringung ins Haus Heckengäu nach Heimsheim gehen, an dem die Gemeinde beteiligt ist, oder sich zu Hause von der Diakoniestation Heckengäu ambulant versorgen lassen. Nun möchte Wimsheim zusätzlichen Bedarf an stationären Angeboten mit dem Projekt „Leben und Wohnen“ im Alter decken. 2800 Quadratmeter groß ist das Grundstück in der Lerchenstraße 14, das die Gemeinde samt einem darauf stehenden Haus erwerben konnte. Was dort genau gebaut werden kann, gilt es nun zu entwickeln. Das könnte barrierefreier Wohnraum sein, beispielsweise für betreutes Wohnen, für ein Mehr-Generationen-Haus oder für Wohngruppen.

Oliver Matzek, der die Abteilung Städtebau bei der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH leitet, sagte als möglicher Projektentwickler an die Adresse der Gemeinderäte, dass er keine Patentlösung dabei habe, aber den Weg dorthin aufzeigen könne. Zunächst müssten die Rahmenbedingungen in der Gemeinde betrachtet und viele Infrastrukturdaten gesammelt werden. „Haben Sie ein Gemeindeentwicklungskonzept“, fragte er, „und ein Handelskonzept?“ Dann müsse eine Grundstücks- und Standortanalyse als Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat und die Verwaltung erarbeitet werden, um zu klären, was dort hineinpasst. Und schließlich müsse noch ein Planungs- und Nutzungskonzept in verschiedenen Varianten entwickelt werden. Dabei gehe es dann um die möglichen Nutzer und Betreiber sowie um die Betreuungsformen der neuen Einrichtung. Diese müssten mit den Bürgern diskutiert werden.

Wunsch nach weiteren Projektentwicklern

Erst ganz am Schluss dieses Prozesses werde ein geeigneter Investor als Bauträger aus dann hoffentlich drei Bewerbern ausgesucht. „Sie haben da immer das Heft in der Hand“, sagte Oliver Matzek in Richtung Gemeinderäte. „Es soll das umgesetzt werden, was Sie haben wollen“, betonte er. Allerdings sei man mit einem solchen Prozess rund zweieinhalb Jahre beschäftigt. Auf die Frage nach den Kosten dieser Projektentwicklung nannte der Prokurist der Wüstenrot Haus- und Städtebau eine Größenordnung von 25 000 bis 30 000 Euro. „Aber die Gemeinde zahlt nicht den Löwenanteil“, betonte er. Der künftige Investor müsse auch bezahlen.

Im Gemeinderat wurde der Wunsch laut, dass sich noch andere Projektentwickler vorstellen. „Wir haben hier ein Filetstück, das muss nicht in einem halben Jahr geschehen“, sagte Berthold Lauser (Freie Wählervereinigung). Rita Boller (Liste Wimsheim Miteinander) forderte, dass dort nicht einfach nur barrierefreies Wohnen entstehen solle. „Das ist mir etwas zu wenig“, so die scheidende Gemeinderätin. Der Bürgermeister Mario Weisbrich sagte, dass sich noch weitere Projektentwickler vorstellen werden, und dass erst der neue Gemeinderat entscheide, wer den Zuschlag erhalte.