Für Senioren ist die Kfz-Versicherung bei gleichen Bedingungen teils deutlich teuer als für jüngere Autofahrer, zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Doch es gibt Möglichkeiten, wie die Police günstiger wird und sich mitunter viel Geld sparen lässt.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Ältere Menschen haben ein höheres Unfallrisiko und das schlägt sich bei Kfz-Versicherern in höheren Prämien nieder. Beim Alterszuschlag geht es um viel Geld.

 

Ein 85-jähriger Golf-Fahrer zahlt laut einer Auswertung von Verivox für seine Kfz-Versicherung 394 Euro mehr als ein 30 Jahre jüngerer Versicherungsnehmer unter ansonsten gleichen Bedingungen. Es gibt aber Möglichkeiten das zu ändern.

Als Zweitfahrer eintragen

Vor allem ältere Senioren sparen deutlich, wenn sie ihr Auto auf eines ihrer erwachsenen Kinder zulassen und sich selbst als Zweifahrer eintragen. Mit der Zweitfahrer-Strategie lässt sich bis zu einem Drittel bei der Prämie sparen. Wer nicht 85 sondern erst 75 Jahre alt ist, bei dem liegt laut Modellrechnung die Ersparnis immerhin noch bei 13 Prozent. Wenn betagte Autofahrer sogar ihre Schadenfreiheitsklassen an den Nachwuchs übertragen, ist noch mehr Ersparnis drin. Für einen 85-Jährigen kann der Versicherungsbeitrag in der Modellrechnung um bis zu 54 Prozent geringer ausfallen, für einen 75-Jährigen noch um 30 Prozent.

Mit den Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen) bewerten Kfz-Versicherungen das individuelle Risiko eines Fahrers. Je länger der unfallfrei bleibt, desto höher ist seine SF-Klasse und desto größer ist der Rabatt. In der Regel reichen die SF-Klassen von 0 (für Fahranfänger) bis 45 oder 50. Angehörige können laut Verivox so viele Schadenfreiheitsklassen übernehmen, wie viele Jahre sie im Besitz des Führerscheins sind. Eine Rückübertragung der Schadenfreiheitsklassen ist nicht mehr möglich. Die Abgabe ist endgültig und sollte gut überlegt sein, zumal es sich nicht für alle Senioren gleichermaßen lohnt. Ein 65-Jähriger müsste unter Umständen sogar draufzahlen, weil für ihn eine höhere Schadenfreiheitsklasse möglich ist und sein Alterszuschlag gering ausfällt.

Der Alterszuschlag hat nichts mit den neuen Regionalklassen zu tun, die die Versicherungsbranche erst vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Für die Versicherer sind die Regionalklassen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nur eines von vielen Tarifmerkmalen, die sie zur Berechnung der Beiträge in der Kfz-Versicherungen heranziehen.