Seit vergangener Woche lässt die Stadt den Aufzug im Alten Feuerwehrhaus reparieren. Die Anlage ist seit fast einem Jahr defekt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Schon fast ein Jahr lang ist die Awo-Begegnungsstätte im Alten Feuerwehrhaus nicht mehr barrierefrei zu erreichen, weil der Aufzug kaputt ist. Seit vergangener Woche lässt die Stadt die Anlage in dem denkmalgeschützten Gebäude am Erwin-Schoettle-Platz reparieren. Neben einigen Beschwerden durch den Sozialverband VdK gab es auch im Dezember einen Antrag der SPD-Fraktion im Bezirksbeirat Süd, in welchem die Partei eine „zügige Reparatur“ gefordert hatte. Das Thema hatte es sogar landesweit ins Fernsehen geschafft. Die Reparatur indes gestaltete sich recht schwierig. Mehrmals versuchte die Stadt, den Aufzug wieder instand setzen zu lassen – vergeblich. Im dritten Anlauf beauftragte das Liegenschaftsamt einen Fachplaner.

 

Die Suche nach Ersatzteilen ist Schuld an der Verzögerung

Nun stammt der Aufzug aber aus dem Jahr 1982. Groß saniert wurde er zum einen seitdem nicht und zum anderen existiert die Herstellerfirma inzwischen längst nicht mehr. Die Suche nach Ersatzteilen gestaltete sich deshalb schwierig. Dieses Problem scheint aber nun gelöst, wie Martin Thronberens bestätigt. „Spätestens ab Mai wird der Aufzug wieder zuverlässig seinen Dienst tun“, sagt der städtische Pressesprecher. Die Stadt rechnet mit etwa vier Wochen Reparaturzeit.

Das Alte Feuerwehrhaus beherbergt vor allem die Awo-Begegnungsstätte Stuttgart-Süd. Die Räume im Erdgeschoss können von Vereinen, Verbänden und Initiativen aus dem Stadtbezirk genutzt werden. Die Begegnungsstätte nutzen aber hauptsächlich Senioren, die häufig auf Rollatoren oder Gehhilfen angewiesen sind. Viele Veranstaltungen musste die Awo deshalb vorübergehend ins Erdgeschoss verlegen. Walter Tattermusch, der Behindertenbeauftragte der Stadt Stuttgart, beklagte gegenüber unserer Zeitung im Herbst, dass so viele Menschen von einer Teilnahme ausgeschlossen seien. Den Ärger über den Aufzug könne er sehr gut nachvollziehen. Oft sei einfach ein genaues Hinschauen erforderlich, um Gehbehinderten unnötigen Stress zu ersparen – wenn sie zum Beispiel via Internet nicht vorab informiert werden, dass bestimmte Gebäude nicht barrierefrei sind und dann vor Ort eine böse Überraschung erleben.

Der Sozialverband bemängelt den Umgang mit Behinderten in der Stadt

Auch der Ortsvorsitzende des Sozialverbands VdK Stuttgart-Heslach bemängelt häufig, wie die Stadt mit ihren behinderten Menschen umgehe. So habe er in der vergangenen Woche eine Veranstaltung in der Begegnungsstätte durchgeführt. Leider seien an diesem Tag die Behindertenparkplätze vor der Möhringer Straße 56 nicht nutzbar gewesen, da dort „Berge von Erdaushub“ gelagert worden seien. Die Besucher der Veranstaltung hätten deshalb lange nach Parkplätzen suchen und deshalb längere Wege zu Fuß in Kauf nehmen müssen. „Wir fragen uns wirklich, was man sich dabei gedacht hat“, sagte Krämer. Inzwischen sind die Parkplätze aber wieder geräumt und können genutzt werden.