Jede Gemeinde hat bei der Weihnachtsbeleuchtung ein anderes Konzept. Viele halten es eher schlicht.

Altkreis - Bunte Bildchen schauen aus Wohnzimmerfenstern, in Gärten leuchten Lichterketten, und auf den Weihnachtsmärkten duftet es nach Glühwein und Tannennadeln: Die Stimmung zur Adventszeit ist unvergleichlich. Viele Gemeinden machen mit und lassen – pünktlich zum ersten Advent – bei Dunkelheit Straßenzüge hell erstrahlen, hängen Lichterketten in die Bäume und stellen Christbäume auf. Jeder Ort hat ganz eigene Besonderheiten. Insgesamt präsentiert sich der Altkreis in Sachen öffentliche Weihnachtsbeleuchtung eher schlicht. Andere würden sagen: stilvoll und nicht überladen. Vor allem die Beleuchtung von Dachgiebeln erfreut sich großer Beliebtheit.

 

Leonberg Sechs Weihnachtsbäume stehen bald hell erleuchtet in Leonberg und den Teilorten: am Marktplatz Leonberg, zwischen dem Eltinger Rathaus und der Michaelskirche, beim Christian-Wagner-Brunnen in Warmbronn, beim Brunnen in Gebersheim, beim Spielplatz Wasserbachstraße in Silberberg und am Höfinger Rathausplatz. Ansonsten beschränkt sich das „Weihnachts-Feeling“ aber auf die Kernstadt. Festbeleuchtung jedenfalls gibt es nur dort, in Form von Lichterketten an den Dachgiebeln in der Altstadt. „Das setzt die historischen Gebäude in ein schönes Licht“, findet die Stadtsprecherin Undine Thiel. Der Wunsch, das Ganze innerhalb Leonbergs oder auf die Stadtteile hin auszuweiten, sei noch nie aufgekommen.

Rutesheim Die einzige Stadt im Altkreis, die große beleuchtete Banner über die Straße spannen lässt, ist Rutesheim. Entlang der Leonberger, Pforzheimer und Flachter Straße werden sie angebracht. Auch sonst ist die Stadt sehr weihnachtlich unterwegs und lässt gleich vier Christbäume aufstellen:vor dem alten und dem neuen Rathaus, einen im Heuweg und einen in Perouse. „Die Tradition mit den Christbäumen haben wir schon sehr lange“, erklärt Debora Widmaier, Leiterin des Ordnungsamts. Die Bänder über der Straße gebe es erst seit weniger als zehn Jahren, schätzt Widmaier. „Vorher hatten wir zwar auch eine Beleuchtung, das war aber eher so eine Art kleine ,Anstecker‘ an den Straßenlaternen.“ In die Jahre waren diese auch schon gekommen. „Als dann die Innenstadt neu gemacht wurde, hat man sich gesagt: Jetzt machen wir auch die Weihnachtsbeleuchtung schöner.“

Renningen Etwas fürs Auge bietet ebenso Renningen: Sternschnuppen an grünen Girlanden zieren die Straßenlaternen entlang der Hauptstraße vor dem Rathaus, in der Malmsheimer Bachstraße hängen leuchtende Kugeln wie Schneebälle von den Bäumen. Außerdem hat jeder Teilort seinen eigenen Christbaum, jeweils nahe dem Rathaus, erklärt Hartmut Marx, Leiter des Fachbereichs Planen-Technik-Bauen. Die Girlanden in der Stadt haben inzwischen aber auch schon einige Jahre auf dem Buckel, „deshalb werden sie in den nächsten Jahren ausgetauscht“. Wie in vielen anderen Gemeinden ist die Weihnachtsbeleuchtung kein eigener Haushaltspunkt, Wartung und Aufbau laufen über den Bauhof. Der hat in diesen Tagen aber einiges zu tun, weiß Marx. Für Aufbau und Anschluss von Lichtern, Bäumen und Co. „sind sie bestimmt ein bis zwei Wochen im Einsatz“.

Weil der Stadt Beleuchtete Dachgiebel, Lichter in den Bäumen und glitzernde Schneeflocken: In Weil der Stadt strahlt es vom ersten Advent an vielerorts. Lichterketten hängen an den Dächern in der Altstadt, ebenso in Merklingen am Rathaus. Allein am Marktplatz sind um die 2000 LED-Lämpchen verbaut, erklärt Marco Hövelmann vom Baubetriebshof. Am Viehmarkt tragen die Bäume kleine Lämpchen, und in Münklingen, entlang der Hauptstraße, werden schneeflockenartige Figuren an den Straßenlaternen befestigt. Für jeden Stadtteil gibt es einen eigenen Christbaum, in Hausen auf dem Dorfplatz, ansonsten vor den Rathäusern.

„Es gab Überlegungen, die Giebelbeleuchtung auszuweiten“, sagt Stadtkämmerer Ulrich Knoblauch. Und zwar auf die untere Stuttgarter Straße und die Badtorstraße. Die Leerrohre dafür wurden bereits verlegt. „Im Etat 2015 war dafür schon ein Betrag von 30 000 Euro eingestellt, auch wenn noch kein fester Beschluss gefasst wurde.“ Weil aber an der Badtorstraße gerade sehr viel gebaut werde, habe man das Vorhaben noch einmal verschoben.

Weissach Giebelbeleuchtung findet sich ebenso in Weissach und Flacht – und zwar an nicht wenigen Stellen: in Flacht in der Leonberger Straße im Bereich der Ortsmitte sowie am Platz rund um Heimatmuseum, Kirche, Backhaus und Marktplatz, dazu in Weissach an der Bachstraße, Bahnhofstraße, Hauptstraße, Gartenstraße, Raiffeisenstraße, Gumppenstraße und am Marktplatz. Früher war die Beleuchtung sogar noch umfangreicher, in den letzten Jahren wurde sie etwas reduziert, „da die Kosten für die Lichterketten sehr hoch waren“, erklärt die Ortsbaumeisterin Verena Breitling. Eine weitere Reduzierung sei jedoch nicht angedacht. Zusätzlich gibt es noch einen Christbaum in jedem Teilort und zum Teil beleuchtete Laubbäume. Derzeit lägen die Stromkosten insgesamt bei etwa 500 Euro pro Jahr, so Breitling.

Heimsheim Sehr zurückhaltend präsentiert sich zum Advent die Schleglerstadt. Natürlich gibt es einen Christbaum auf dem Marktplatz, sagt Bürgermeister Jürgen Troll. Und in der Brunnenstraße hängen kleinere Lichtketten von Haus zu Haus. Das war’s aber auch schon. „Von dem, was ich so höre, war Heimsheim dahingehend schon immer sehr bescheiden.“ Allerdings habe es schon ein paar Mal die Anregung von Bürgern gegeben, „dass man sich doch ein bisschen aufhübschen könnte“, meint Troll. „Damit rennen die Leute bei mir offene Türen ein“, sagt er. Am Ende habe es aber dann doch immer wieder etwas Dringenderes gegeben, das es zu erledigen galt. Billig sei die Anschaffung einer neuen Beleuchtung nicht, auch wenn er keine genauen Zahlen vorliegen habe. „Und auch der nächste Haushalt wird sehr angespannt sein.“ Trotzdem soll das Thema in einer der nächsten Ratssitzungen wieder auf die Tagesordnung kommen.

Mönsheim Beleuchtete Dächer und Häuser gibt es in Mönsheim zwar nicht – zumindest nicht von offizieller Seite. Dafür aber werden Bäume und Sträucher am Marktplatz und vor dem alten und neuen Rathaus in Lichterketten gehüllt. Einen Christbaum gibt es natürlich auch: am Brunnen bei der Alten Kelter. „Wir hatten vor Jahren auch mal versucht, einen Tannenbaum direkt beim alten Rathaus fest einzupflanzen, damit man nicht jedes Jahr einen schlagen muss“, berichtet der Hauptamtsleiter Klaus Arnold. Der habe es aber leider nicht geschafft und sei irgendwann eingegangen.

Friolzheim Alles, was sich vom Marktplatz überblicken lässt, ist in der Adventszeit hell erleuchtet, auch hier mithilfe von Lichterreihen an den Dachgiebeln. „Nachdem die evangelische Kirche saniert worden war, kam der Wunsch auf, dass die Beleuchtung bis dorthin ergänzt wird“, erklärt der Hauptamtsleiter Eberhard Enz. Das wurde auch umgesetzt. Ein Christbaum auf dem Marktplatz sorgt für zusätzliche Stimmung, „und wir bringen Weihnachts-Deko in den Rathausfenstern an“.