Ferien und Großereignisse wie die Fußball-EM sorgen beim DRK-Blutspendedienst öfter mal für leere Betten. Gerade in diesen Phasen wird deshalb jede Spende gebraucht. Um Freiwillige zu locken, denkt sich das Rote Kreuz einiges aus.

Altkreis - Erst Pfingsten, jetzt die Fußball-EM, und bald stehen die Sommerferien vor der Tür: Es gibt Zeiten, da haben die Menschen vielfach anderes im Kopf, als Blut zu spenden. Gerade in diesen Phasen wird deshalb jede Spende gebraucht, sagt Markus Kohlbecker, Werbe- und Organisationsreferent beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg und zuständig für den Landkreis Böblingen.

 

„Wir rechnen schon damit, dass das Aufkommen an den EM-Spieltagen klar sinken wird“, vermutet er. Auch Ferien sind klassische Zeiten, in denen die Spenderzahl im Allgemeinen zurückgeht. „Engpässe haben wir noch keine, trotzdem müssen wir das immer im Auge behalten.“

Für die problematischeren Perioden denkt sich das DRK deshalb gerne besondere Aktionen aus, um die Menschen trotz Fußball und Urlaub an die Nadel zu locken. Das DRK-Renningen etwa versucht es mit gezielter Werbung. „Wir sprechen auch mal direkt Vereine an, deren Mitglieder dann gemeinsam vorbeikommen können“, erzählt der Vorsitzende Michael Steindorfner. Derzeit beschenkt das Rote Kreuz zudem jeden Freiwilligen mit einem kostenlosen Fahrradreparaturset. „Das gibt dann noch mal einen kleinen Anreiz“, glaubt Kohlbecker.

Ob der auch bei der nächsten Spende des DRK-Rutesheim am heutigen Donnerstag wirkt, wird sich zeigen. Die Sprecherin Nadine Schirlo ist jedenfalls guter Dinge. „Wir sind für unser Essen bekannt, da kommen die Leute sogar von außerhalb“, erzählt sie freudig. „Besonders, wenn wir grillen wie heute.“ Einen Einbruch wegen der EM befürchtet sie erst einmal nicht, „das Spiel ist ja erst um 21 Uhr“. In der Faschingszeit, zu der der jüngste Termin gewesen sei, habe man schon eher gemerkt, dass Menschen wegblieben. „Da trinken die Leute dann doch eher mal mehr Alkohol.“

Letztlich sind aber immer persönliche Faktoren entscheidend, weiß Kohlbecker. „Man kann es schwer verallgemeinern, wann wie viele Spender kommen, es geht hier ja immer um Individuen.“ So hatte Höfingen sogar an einem sonst sehr schwachen Brückentag mehr Besucher als üblich, auch in Weil der Stadt kamen in den Pfingstferien überraschend viele Freiwillige. Ein Versuch des DRK-Leonberg, über eine Sonderaktion im Leo-Bad die Menschen in den Sommerferien anzulocken, hatte dagegen nur mäßigen Erfolg, bedauert der Ehrenvorsitzende Rainer Merk. Ganz auf Spendenaktionen in diesen Phasen verzichten, funktioniert trotzdem nicht. Denn das Blut lässt sich nicht so lange aufbewahren, erklärt Michael Steindorfner. „Und gerade in der Urlaubszeit sind viele Menschen darauf angewiesen.“

Termin Das DRK Rutesheim bietet seinen nächsten Blutspendetermin am Donnerstag, von 14.30 bis 19.30 Uhr, in der Festhalle in Rutesheim (Mieminger Weg 2) an.