Bohrlöcher am Rotebühlplatz und an der Sophienstraße in Stuttgart – manch einer mag sich fragen, ob sich der Aufwand lohnt. Darauf gibt es nur eine Antwort: Ja, natürlich, sagt Redakteurin Christine Bilger.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Vielleicht regt sich dieser Tage jemand auf, wenn er oder sie beim Einkaufsbummel an den lärmenden Bohrgeräten vorbeikommt. Doch diesen Ärger sollte man schnell beiseite schieben. Denn dass da laut und schmutzend ein Bohrpfahl in den Boden getrieben wird, ist gut. Gesucht werden Schadstoffe, Altlasten, vermutlich von einer Reinigung. Sie sind bisher nur in sehr geringer Konzentration nachgewiesen worden – laut den Experten weit unter dem gesetzlichen Grenzwert.

 

Deswegen der ganze Aufwand? Ja, denn es geht um viel. Die krebserregenden Schadstoffe, die womöglich durch ein defektes Abwasserrohr in den Untergrund gelangt sind, sind ins Grundwasser geraten. Sauberes Grundwasser ist ein hohes Gut, das streng geschützt wird. Zu recht, denn Wasser ist unsere Lebensgrundlage, und zugleich ist es das beste Transportmittel, dass Schadstoffe haben können.

Mit dem Wasser können sich die Schadstoffe kilometerweit ausbreiten. Erste Anzeichen, dass das in Stuttgart geschehen sein könnte, liegen dem Umweltschutzamt vor – offenbar gelangten die Stoffe bereits bis in Grundwasservorkommen am Schlossplatz, und selbst in den wertvollen Cannstatter Mineralquellen sind schon welche nachgewiesen worden. Ob eine Verbindung besteht, auch das soll herausgefunden werden.

Manch einer mag sich fragen, ob sich der Aufwand lohnt. Darauf gibt es nur eine Antwort: Ja, natürlich. Sauberes Grundwasser ist wertvoll. Es zu schützen eine wichtige Aufgabe, dafür unternimmt die Stadt zum Glück schon seit einiger Zeit etwas mit zahlreichen Bohrungen.

christine.bilger@stzn.de