Das auslaufende Wasser hat in Gaisburg Straßen in Eisbahnen verwandelt. Manche Häuser waren zehn Stunden ohne Wasser. Die Arbeiten dauerten zum Teil bis kurz vor Mitternacht.

S-Ost - Die anhaltende eisige Kälte führt zu immer mehr Problemen im Wasserleitungsnetz. Seit dem Wochenende brachen an mindestens fünf Stellen Leitungen. Den Stadtteil Gaisburg traf es am Montag gleich zwei Mal – mit Folgen für Anwohner, Arbeiter und Autofahrer.

 

Anwohner im Bereich der Kreuzung Krauchenweg und Schurwaldstraße wurden am Montag beim Verlassen der Häuser von einer kleinen Eiszeit überrascht. Ein Teil des Krauchenwegs in Richtung Berglenstraße hatte sich in eine Eisfläche verwandelt, auch die Schurwaldstraße hinunter hatte sich auf einer Seite unter geparkten Autos eine Eisschicht gebildet.

Aus einem Kanalschacht auf einem Gehweg am Krauchenweg quoll unaufhörlich Wasser nach, das bei Temperaturen von unter minus 10 Grad auf seinem Weg die Straßen hinunter sofort zu Eis fror. Anwohner informierten die Netze BW um 8.30 Uhr von dem Wasserrohrbruch. Es dauerte dann aber bis 11.15 Uhr, bis das Wasser abgestellt werden konnte. „Es hat so lange gedauert, weil auf den Schiebern für die Leitungen Autos standen“, sagt der Pressesprecher der Netze BW, Hans-Jörg Groscurth. „Die mussten erst einmal entfernt werden.“

Von 11.15 Uhr an hatten die Bewohner von etwa 20 Häusern in dem Gebiet kein Wasser mehr. In einem der Gebäude musste der Keller ausgepumpt werden. Ein Streufahrzeug wurde angefordert, um die vereisten Straßenabschnitte zu streuen. Netze-BW-Mitarbeiter versuchten dann mit Hilfe von Messgeräten, die Stelle unter dem Gehweg zu finden, wo die Leitung geborsten war. Bis Bauarbeiter einer Firma aus dem Nachbarstadtbezirk Wangen anfangen konnten, nach dem Leitungsleck zu graben, vergingen aber noch einige Stunden. Das Baugerät musste herbeigeschafft, im Weg stehende parkende Autos mussten zum Teil mit Hilfe von Abschleppwagen entfernt werden. Ein Stromaggregat wurde benötigt, damit die Baustelle bei einbrechender Dunkelheit beleuchtet werden konnte. Erst am Spätnachmittag wurde der erste Presslufthammer gestartet, der Bagger rollte an. Ein Anwohner beobachtete die Szenerie: „Wir haben seit heute Mittag kein Wasser. Wir können nicht einmal kochen.“ Die Bauarbeiter konnten zumindest ein bisschen helfen. Sie hatten kastenweise Mineralwasser mitgebracht, für die vereisten Gehwege boten sie den Anwohnern Streusalz an.

Der EnBW-Sprecher sagte: „In der Regel wird das innerhalb von einem Tag repariert. Das ist für die Arbeiter bei den Temperaturen aber kein Zuckerschlecken.“ Die Bauarbeiter nahmen den langen Arbeitstag gelassen: „Das ist schon die dritte Wasserleitung heute.“

Noch während sie die Baugrube am Krauchenweg aushoben, kam schon der nächste Alarm. Um 19.30 Uhr barst in der Pfahlbronner Straße, nur wenige Hundert Meter entfernt, ebenfalls eine Wasserleitung und sorgte für glatte Straßen bis zur Stadtbahnhaltestelle. Bis kurz vor Mitternacht brummten die Stromaggregate und dröhnten die Baumaschinen. Dann waren die Leitungen geflickt, aus den Wasserhähnen kam auch wieder Wasser und die Gaisburger konnten schlafen. Die Baugruben werden – wegen der Kälte – vermutlich noch eine ganze Zeit lang offen bleiben.