Lesenswert aus dem StZ-Plus-Archiv: In atemberaubender Geschwindigkeit hat sich der Tübinger Traditionshändler Osiander zur viertgrößten Buchhandelskette in Deutschland entwickelt, aller Krisen und Amazon zum Trotz. Was ist das Erfolgsgeheimnis der illustren Familie?

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Tübingen - Schlimmer geht immer – das musste ausgerechnet der so erfolgsverwöhnte Tübinger Traditionsbuchhändler Osiander in den vergangenen neun Monaten erfahren. Im Herbst übernahm Hauptkonkurrent Thalia das renommierte Buchhaus Wittwer in Stuttgart, wo Osiander selbst massiv investiert – und schloss sich später gar mit dem Großfilialisten Mayersche Buchhandlung zusammen. Im Frühjahr bedrohte die Insolvenz von Koch, Neff & Volkmar (KNV) Osiander und die gesamte Branche, weil man das Stuttgarter Unternehmen als Zwischenhändler und Lieferanten zwingend braucht. Doch der größte Einschlag erfolgte Mitte Mai: Ein Hackerangriff legte die Computer und Telefonleitungen von Osiander komplett lahm.