Der Autor William Gibson malte virtuelle Welten aus, als andere noch keine Ahnung von Computern hatten. Nun verfilmt Amazon Prime einen seiner taffen, hellsichtigen Romane.

Stuttgart - Der Bestseller „Peripherie“ von William Gibson wird zur Amazon-Originalserie. Amazon Studios produziert „The Peripheral“ in Zusammenarbeit mit den von der Kritik gefeierten und mit Emmy und Oscar ausgezeichneten „Westworld“-Machern Jonathan Nolan und Lisa Joy..

 

Die Serie wirft laut Angaben von Amazon „einen schillernden, halluzinatorischen Blick auf das Schicksal der Menschheit – und das, was dahinter liegt.“ In „The Peripheral“ geht es um die kluge, ehrgeizige Flynne Fisher, die in der abgelegensten amerikanischen Provinz unter anderem mit ihrem Bruder, einem traumatisierten Kriegsveteranen, lebt. Als Flynne vertretungsweise einen Security-Job bei einer angeblichen Videospiel-Firma annimmt, verliert sie schnell den Überblick, was an den nun einsetzenden seltsamen Geschehnissen harte Realität und was virtuelle Blendung ist.

Neuland Cyberspace

Der Autor der Vorlage, der 1948 geborene kanadisch-amerikanische Autor William Gibson, ist in den Siebzigern als einer der Pioniere des später Cyberpunk genannten Genres hervorgetreten. Als andere Autoren, die sich Welten von Übermorgen ausdachten, vor allem an futuristische Maschinen dachten, oder schon bekannte irdische Plagen – Krieg, soziale Ungleichheit, Rassismus, Sexismus – in neuen Erscheinungsformen auftreten ließen, begriff Gibson als einer der ersten das Neuland des Cyberspace und dessen Chancen und Risiken. Spätestens seit seinem Roman „Neuromancer“ hätte die Welt begreifen müssen, dass sie gerade über eine Weiche auf eine neue Bahn gerumpelt war – was aber ganze vom Wechsel heftig betroffene Branchen und Industrien noch lange nicht wahrhaben wollten.