Oracle Team USA hat nach einer historischen Aufholjagd den America's Cup ‎verteidigt. Larry Ellisons US-Segelrennstall holte sich vor San Francisco den ‎entscheidenden Punkt und gewann die wichtigste Trophäe des Segelsports.

San Francisco - Oracle Team USA hat nach einer historischen Aufholjagd den America's Cup ‎verteidigt. Larry Ellisons US-Segelrennstall holte sich vor San Francisco den ‎entscheidenden Punkt und gewann die wichtigste Trophäe des Segelsports mit 9:8 gegen ‎das Emirates Team New Zealand.

 

Zuvor hatte Oracle schon mit 1:8 zurückgelegen. Die Entscheidung im 34. Duell um den America's Cup fiel am 19. Tag im 19. Rennen. Das US-Team um ‎Steuermann James Spithill besiegte die neuseeländischen Herausforderer mit Skipper Dean Barker im ‎‎"Showdown" mit 44 Sekunden Vorsprung und damit zum achten Mal in Folge. Die Mannschaft vollendete damit eine ‎einmalige Aufholjagd im längsten Cup-Match der Geschichte und verwandelte seinen ersten ‎Matchpunkt sicher.

"Sie haben mich großartig aussehen ‎lassen"

Auf dem Wasser siegten die Amerikaner sogar elfmal, mussten aber zunächst zwei Minuspunkte ‎egalisieren, die sie im Vorwege der Cup-Regatta aufgrund einer regelwidrigen Bootsmanipulation ‎kassiert hatten. Entscheidend für den Sieg war das schnellere Boot des US-Teams. Skipper James ‎Spithill sagte: "Alleine bist Du nichts, mit diesem Team alles. Sie haben mich großartig aussehen ‎lassen." ‎ ‎

Als erster Gratulant kletterte Larry Ellison an Bord seines schwarz-roten Katamarans, um dem Team zu ‎gratulieren: "Hey Jungs, Ihr habt gerade den America's Cup gewonnen!" Oracle-Gründer Ellison, einer ‎der zehn reichsten Menschen der Erde, wurde von seiner Crew mit Champagner besprüht ‎und gefeiert. ‎ ‎

Mit dem Sieg gewinnt das US-Team zum zweiten Mal nach 2010 das Recht zur Austragung der ‎nächsten Cup-Auflage. Auf welchen Booten, wo und wann das 35. Match um den America's Cup ‎ausgetragen wird, ließen die Sieger zunächst offen. Klar ist nur, dass es wieder in amerikanischen ‎Gewässern stattfindet. ‎ ‎

Horrendes Budget

Geplant sind nach den Tiefschlägen bei dieser Auflage mit nur drei Herausforderern, einem toten ‎Segler und mangelndem Zuschauerinteresse Veränderungen, die mit gesenkten Kosten wieder mehr ‎Nationen zur Teilnahme motivieren. Bei dieser Auflage im Stile "David gegen Goliath" betrug das ‎Budget der Neuseeländer inklusive der rund 20 Millionen Euro von der neuseeländischen Regierung ‎etwa 60 Millionen Euro, das der Amerikaner wurde auf 200 Millionen Euro geschätzt. ‎ ‎

Für amerikanische Cup-Jäger ist es der 30. Cup-Sieg seit der Premiere der wichtigsten Regatta des ‎Segelsports im Jahr 1851. Für Neuseelands Segler ist es die zweite Final-Niederlage nach 1988. 1995 und ‎‎2000 gewannen die "Kiwis" die prestigereiche Silberkanne. ‎