Ein bewaffneter Angriff in einer Shoppingmall sorgt für Entsetzen in Thailand. Ein Soldat schießt offenbar nach einem Streit mehrere Menschen nieder. Über Stunden hinweg können Sicherheitskräfte die Situation nicht lösen.

Bangkok - Bei einem Amoklauf im Norden Thailands sind mindestens 20 Menschen getötet worden. 31 weitere seien verletzt worden, teilte Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul am frühen Sonntag (Ortszeit) mit. Die Polizei sicherte eigenen Angaben zufolge das Einkaufszentrum ab, in dem der mutmaßliche Schütze das Feuer eröffnet hatte. In dem Gebäude befänden sich keine Leichen mehr, sagte der Minister. Ob es zusätzliche Todesopfer und Verletzte gebe, sei aber noch unklar. Er sagte nicht, ob der Schütze gefunden wurde.

 

Zu dem Vorfall am Samstag kam es in der Stadt Nakhon Ratchasima, die auch als Korat bekannt ist. Er zog sich über mehrere Stunden hin. Zeitweise sprachen die Polizei und Notfallhelfer von mindestens zehn und später 16 Opfern. Retter hätten mehr als 100 Menschen erfolgreich aus dem Einkaufszentrum herausgeholt, sagte der freiwillige Nothelfer Noppadol Sirijanya. Auf Facebook hatte Minister Anutin zuvor gesagt, ein Arzt sei niedergeschossen worden, als er einer verletzten Person geholfen habe.

Polizei und Militäreinheiten waren rund um das Gebäude stationiert worden. Der Schütze war offenbar mit einem Sturmgewehr bewaffnet, zeigten über den Fernsehsender Thairath veröffentlichte Überwachungskamera-Aufnahmen.

Auf Facebook veröffentlichte der Schütze Beiträge

Der Soldat soll Polizeikreisen zufolge zunächst einen Streit über Land mit einem anderen Soldaten und einer Frau gehabt haben und erschoss sie, eine dritte Person habe er verletzt. Die Waffe habe er von seinem Stützpunkt außerhalb von Korat entwendet und sei in das Einkaufszentrum namens Terminal 21 gefahren. Auf dem Weg dorthin habe er bereits Schüsse abgefeuert. Mehreren Medienberichten zufolge fuhr er in einem Militärfahrzeug zu der Shoppingmall.

In den sozialen Netzwerken veröffentlichte Videoaufnahmen zeigten, wie Menschen auf einem Parkplatz in Deckung gingen, als Schüsse zu hören waren. Auf Facebook veröffentlichte der mutmaßliche Schütze während des Geschehens Beiträge. Er schrieb Sätze wie „Niemand kann dem Tod entrinnen“. Sein Profilbild zeigte ihn unter anderem mit Maske. Online kursierte ein Bild von dem Verdächtigen mit grünem Militärschutzhelm, das wohl seiner Facebook-Seite entnommen war. Sie wurde nach Beginn des Vorfalls gesperrt.

Korat liegt gut 250 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bangkok und gilt als Knotenpunkt für die verhältnismäßig arme und ländliche Nordost-Region des Landes. Viele Einkaufszentren in Thailand, darunter auch Terminal 21 in Bangkok, haben Metalldetektoren und Überwachungskameras an den Eingängen. Sicherheitspersonal wird dort ebenfalls eingesetzt, ist aber unbewaffnet. Kontrollen sind selten.