In der Nacht auf Mittwoch fiel die Ampel am Bahnübergang Plieninger Straße aus. Ratten hatten das Kabel angeknabbert. Die Netze BW musste das Kabel komplett auszutauschen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - In der Nacht auf Mittwoch ging dann gar nichts mehr. Die Ampel am Bahnübergang Plieninger Straße unweit des SI-Centrums fiel aus. Die elektronische Erfassung der Kabel meldete die Störung bei der Netze BW, einer Tochter der EnBW, die die Ampelanlagen betreibt. „Das Kabel meldete in den letzten Tagen immer wieder einen Fehler, die Ampel konnte aber jedes Mal wieder angeschaltet werden“, sagt Sylvia Straetz von der EnBW. Das funktioniere über eine Zentralsteuerung.

 

Letzte Nacht allerdings fiel die Ampel komplett aus und konnte aus der Ferne nicht wieder angeschaltet werden. Mitarbeiter des Energiekonzerns fuhren noch in der Nacht an die betreffende Ampel, um nach dem Grund für den Ausfall zu suchen. Der war schnell gefunden. „Ein Rattenfraß hatte zu der Kabelstörung geführt“, erklärt Straetz. Die entsprechenden Kabel verlaufen in einem Schacht unter dem Gehweg. Sofort seien die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), das Tiefbauamt und das Ordnungsamt über den Schaden informiert worden. Auch die Polizei werde in einer solchen Situation benachrichtigt.

Die Ampeln wurden abgedeckt und Schilder aufgestellt, die die Fußgänger und Autofahrer auf die ausgefallene Ampel hinweisen und um besondere Vorsicht beim Queren der Gleise zwischen den Haltestellen Plieninger Straße und Salzäcker bitten, erklärt Wolfgang Hertkorn, der beim Tiefbauamt für das Verkehrsmanagement zuständig ist. „Zusätzlich haben wir in dem Bereich Tempo-30-Schilder aufgestellt.“

Schäden durch Wildtiere sind in der Stadt nicht selten

Seit 9 Uhr am Mittwochmorgen arbeiteten ein halbes Dutzend Mitarbeiter der Netze BW daran, den Schaden zu beheben. „Das ist ein relativ großer Aufwand, weil das betroffene Kabel nicht geflickt werden kann, sondern komplett ausgetauscht werden muss“, sagt Straetz. Bis zum Nachmittag waren die Arbeiter damit beschäftigt. Die Maßnahmen seien mit den Betroffenen, also in diesem Fall der SSB und der Stadt, abgesprochen. „Seit halb zwei läuft die Anlage wieder“, sagt Hertkorn.

Kabel- und Leitungsschäden durch Wildtiere, insbesondere durch Ratten, sind nicht selten, sagt Sylvia Straetz. „Man findet sie einfach überall in der Stadt, wir haben ab und an Probleme mit Fraßschäden.“ Neben Ratten machen sich auch Marder oder Eichhörnchen gerne über die Kabel her. Die Tiere überleben das Anknabbern in der Regel nicht, sie bekommen einen elektrischen Schlag.