Drei Mitglieder einer Gruppe, die im vergangenen Jahr im großen Stil Diebstähle in Wohnhäusern begangen haben soll, müssen sich seit Dienstag vor dem Amtsgericht Ludwigsburg verantworten.

Ludwigsburg - Die Einbruchszahlen sind im vergangenen Jahr dramatisch gestiegen – auch im Kreis Ludwigsburg. Nun stehen drei junge Männer vor Gericht, die mit dafür verantwortlich sein könnten. Zwei 26-Jährige und ein 27-Jähriger müssen sich seit Dienstag vor dem Amtsgericht Ludwigsburg verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, in wechselnden Konstellationen zusammen mit anderen Bandenmitgliedern an mindestens sieben Einbrüchen in der Region Stuttgart beteiligt gewesen zu sein – zwei davon im Kreis Ludwigsburg. Offenbar gehören sie einer Gruppe an, die im vergangenen Jahr zahlreiche Wohnungseinbrüche begangen haben soll. Mehrere andere Mitglieder dieser Bande werden in einem separaten Verfahren vor dem Landgericht Stuttgart verfolgt.

 

Die in Ludwigsburg Angeklagten sind neben den Vorwürfen des schweren Bandendiebstahls auch wegen Urkundenfälschung und unerlaubten Aufenthalts in Deutschland angeklagt: Die drei Männer aus dem Kaukasus sollen sich mit gefälschten Pässen ausgewiesen haben und in Deutschland geblieben sein, obwohl sie das Land bereits hätten verlassen müssen. Diese Vorwürfe räumten alle drei vor Gericht ein. Außerdem gaben zwei von ihnen zu, an dem Einbruch in Backnang im vergangenen Oktober beteiligt gewesen zu sein, im Zuge dessen sie schließlich festgenommen wurden. Allerdings behauptete einer von ihnen, bei der Tat unter Drogen gestanden zu haben und der andere, diese nur begangenen zu haben, um seine Drogensucht damit zu finanzieren. Seit Oktober sitzen die drei Angeklagten in Untersuchungshaft.

Vor Gericht kommt es immer wieder zu Verzögerungen

Die Verhandlung vor dem Ludwigsburger Amtsgericht am Dienstag gestaltete sich schwierig. Aus unterschiedlichen Gründen kam es immer wieder zu Verzögerungen, was letztlich dazu führte, dass noch kein Urteil gesprochen wurde. Zudem äußerten sich die Angeklagten, abgesehen von ihren Teilgeständnissen, kaum zur Sache. Auch die Aussagen der Zeugen blieben überwiegend sehr vage. Lediglich zwei Zeugen meinten, eventuell einen der Täter auf der Anklagebank wieder zu erkennen – sicher war sich jedoch keiner von ihnen.

Konkret geht es um insgesamt sieben Einbrüche, an denen stets mindestens einer der drei Angeklagten beteiligt gewesen sein soll. Meist sollen noch weitere Mitglieder einer größeren Gruppe mitgewirkt haben, die sich mutmaßlich eigens für gemeinsame Diebestouren zusammengefunden hat. So soll einer der Angeklagten bei einem Einbruch Anfang Juli in Göppingen dabei gewesen sein, bei dem Gegenstände im Wert von 5000 Euro gestohlen wurden. Bei einem weiteren Einbruch Anfang August in Leutenbach (Rems-Murr-Kreis) wurde Diebesgut im Wert von 10 000 Euro entwendet, aus einem Wohnhaus in Remseck wurden am 20. August Gegenstände im Wert von 15 000 Euro gestohlen.

Prozess wird Mitte April fortgesetzt

Am 25. September sollen die Angeklagten gleich an drei Einbrüchen beteiligt gewesen sein: In Nordheim (Kreis Heilbronn) wurden in einer Wohnung Gegenstände im Wert von rund 1000 Euro erbeutet, kurze Zeit später stahlen Diebe aus einer anderen Wohnung in Nordheim eine Taschenuhr und ein Mobiltelefon. In Hessigheim wurden hingegen am selben Tag die Einbrecher in die Flucht geschlagen, bevor sie etwas stehlen konnten. Auf frischer Tat ertappt wurden die drei offenbar am 1. Oktober, als sie versuchten, in ein Wohnhaus in Backnang (Rems-Murr-Kreis) einzudringen. Sie wurden dabei von einer Nachbarin beobachtet, die die Polizei rief. Kurz darauf nahmen die Beamten die drei Angeklagten fest. Die Verhandlung vor dem Amtsgericht Ludwigsburg wird am 15. April um 9 Uhr fortgesetzt.