Monatelang hat sich ein 28-Jähriger aus Remseck Geld von der Arbeitsagentur auszahlen lassen und nebenher als Verkäufer gearbeitet. Nun ist er wegen Sozialbetruges verurteilt worden.

Remseck - Dass sich ein 28-jähriger Remsecker monatelang Arbeitslosengeld auszahlen ließ, während er in Stuttgart im Einzelhandelsverkauf beschäftigt war, ist aufgeflogen. Ein Amtsgericht erließ nun gegen den Mann einen Strafbefehl in Höhe von 7000 Euro. Die zu Unrecht bezogenen knapp 6500 Euro an staatlicher Unterstützung muss er ebenfalls zurückzahlen.

 

Heilbronner Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit waren dem Mann mithilfe einer automatisierten Prüfung auf die Schliche gekommen, und zwar mit dem Datenabgleich von Leistungsempfängern mit den Beschäftigtendaten.

Mann arbeitet un Stuttgart und bezieht in Nürnberg Stütze

Das berichtet Marcel Schröder, der Pressesprecher des Hauptzollamtes Heilbronn. Das Jobcenter vergleiche Personaldaten, die Arbeitgeber melden, EDV-unterstützt regelmäßig mit den Arbeitslosendaten. Der 28-Jährige habe eine Zeit lang im Fränkischen gelebt, sagt Schröder, dem Jobcenter Nürnberg-Stadt aber seine monatelange Beschäftigung in Stuttgart verheimlicht.

Das Arbeitslosengeld II, das den Lebensunterhalt erwerbsfähiger, hilfebedürftiger Personen sichert, können auch Frauen und Männer erhalten, die mit ihrer Arbeit nicht ausreichend Geld verdienen. Alle Leistungsempfänger seien aber gesetzlich dazu verpflichtet, den Arbeitsagenturen, Jobcentern oder kommunalen Trägern Angaben zu ihrer Beschäftigung unverzüglich mitzuteilen, sagt der Behördensprecher. „Das Beispiel des Remseckers zeigt: Tricksen lohnt sich nicht.“