Amy Coney Barrett ist Donald Trumps Wunschkandidatin für das Richteramt am Obersten Gerichtshof. Dass die Juristin konservativ und religiös ist, signalisiert sie bei einer Anhörung durch die Farbwahl ihrer Kleides.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Amy Coney Barrett gilt als erzkonservativ. Die US-Richterin ist das Gegenbild zur verstorbenen Ruth Bader Ginsburg, die sie am Supreme Court ersetzen soll. Die Republikaner von Präsident Donald Trump, die im Senat die Mehrheit stellen, wollen die 48-jährige strenggläubige Katholikin noch vor der Präsidentschaftswahl für das Amt am Obersten US-Gerichtshof bestätigen.

 

Passend zur Buße

Im Justizausschuss betonte Trumps Wunschkandidatin zu Beginn ihrer mehrtägigen Anhörung ihre Unabhängigkeit. Doch die Farbe ihres Kleides signalisiert eindeutig eine Tendenz. Anders als die von Liberalen und Feministinnen hochgeschätzte Ruth Bader Ginsburg ist Amy Coney Barrett eine grundsätzliche Gegnerin des Rechts auf Abtreibung. Sie trägt ihr Weltbild am Körper: Violett ist eine der liturgischen Farben, in der Farbenlehre der römisch-katholischen Kirche versinnbildlicht sie den Übergang und die Verwandlung. Violett – oder besser die Farbe Purpur – wird in den Bußzeiten vor Ostern und Weihnachten getragen. Es ist die Farbe der Bischöfe. Wenn man als Trumps Kandidatin im Justizausschuss in solch einem Purpur-Ornat vorspricht, sagt das mehr als Tausend Worte.