Die Corona-Krise bringt in diesen Wochen skurrile Bilder hervor. Eines davon: Der sich Baguettes angelnde Saarländer, der an der französischen Grenze auf seine ungewöhnliche Essenszustellung wartet.

Lauterbach/Carling - Nicht mit dem Auto, nicht mit der Drohne, sondern mit der Angel kommt ein Saarländer während der Corona-Krise an sein Frühstück. Weil die derzeitigen Beschränkungen einen Grenzübertritt nach Frankreich nicht mehr zulassen, ist Hartmut Fey auf eine besondere Idee gekommen. Mit einer Fischerrute angelt er sich über eine Straßenabsperrung hinweg die Baguettes, die ihm gebracht werden.

 

„Es tut uns hier allen weh, dass unser kleiner Grenzübergang nicht mehr gegenseitig benutzt werden darf“, sagte Fey am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Lauterbach. „Wir hoffen, dass die Grenze bald wieder geöffnet wird.“ Seit Mitte März sind wegen der Corona-Krise etliche kleine Übergänge zwischen dem Saarland und Frankreich gesperrt. Der Einreiseverkehr nach Deutschland wird an mehrere überwachte Übergänge gelenkt.

In Nicht-Corona-Zeiten kauften viele Lauterbacher in der französischen Bäckerei in Carling wenige Meter hinter der Grenze ein, sagte Fey. Auch Franzosen kämen zum Einkaufen nach Lauterbach. Die Idee, durch die Luft zu angeln, sei ihm gekommen, weil er selbst Angler sei. „Ich fand, das ist ein guter Weg, um meine Botschaft auf lustige Art und Weise rüberzubringen.“