Auch für den Wahlstatistiker war dieser 27. März ein historischer Tag: "Die Stuttgarter Parteienlandschaft wurde gleich an mehreren Stellen neu definiert." Die Grünen seien, erstmals bei einer Landtagswahl, stärkste politische Kraft in der Landeshauptstadt geworden - nach einer 40-jährigen Dominanz der CDU. Seit Mitte der 1970er Jahre hätten CDU und SPD bei jeder Landtagswahl Verluste hinnehmen müssen. Auch im Blick auf die politischen Lager habe sich ein Wandel vollzogen: "Grün-Rot kommt in Stuttgart auf eine Mehrheit von 54,9 Prozent, 2006 waren es noch 43 Prozent. Schwarz-Gelb hat jetzt 37,6 Prozent - vor fünf Jahren waren es noch 48,4 Prozent."

 

Im präzisen Blick auf das Abschneiden der Stuttgarter Parteien kommt Thomas Schwarz nicht umhin, erstaunliche Rekorde zu konstatieren - im Guten wie im Schlechten. Der CDU beispielsweise bescheinigt er "gravierende Tiefschläge", denn der Verlust dreier Direktmandate und ein Stimmenanteil von 31,5 Prozent werfe diese Partei "auf das Niveau der 1960er Jahre zurück". Noch schlechter ergehe es der SPD: "Sie ist auf dem niedrigsten Stand seit 1952 angekommen, in der innerstädtischen Parteienhierarchie reicht das nur noch zu Rang drei." Wegen der "überdurchschnittlichen Verluste" habe es für die SPD nach der Wahl von 2006 wieder kein Zweitmandat gegeben.

Vernichtende Analyse für die Liberalen

Vernichtend fällt die Wahlanalyse für die Liberalen in ihrer einstigen Hochburg Stuttgart aus: "Auch sie ist am tiefsten Punkt aller bisherigen 15 Landtagswahlen angekommen, ihr Ergebnis hat sich gegenüber 2006 beinahe halbiert." Diese "Misere" sei durch den Verlust des Zweitmandats vollends komplettiert worden.

Über die Grünen, den großen Wahlsieger, heißt es in der Analyse: "2006 noch die Nummer drei, sind sie jetzt die Nummer eins. Ihre drei Direktmandate und ihr Zweitmandat im Norden lassen sich, auf Stuttgart bezogen, in ihrer historischen Dimension nicht einmal vergleichen mit dem Machtwechsel von der SPD zur CDU bei der Landtagswahl von 1972."

"Diese Landtagswahl ist ein Lehrbeispiel gewesen"

Auch für den Wahlstatistiker war dieser 27. März ein historischer Tag: "Die Stuttgarter Parteienlandschaft wurde gleich an mehreren Stellen neu definiert." Die Grünen seien, erstmals bei einer Landtagswahl, stärkste politische Kraft in der Landeshauptstadt geworden - nach einer 40-jährigen Dominanz der CDU. Seit Mitte der 1970er Jahre hätten CDU und SPD bei jeder Landtagswahl Verluste hinnehmen müssen. Auch im Blick auf die politischen Lager habe sich ein Wandel vollzogen: "Grün-Rot kommt in Stuttgart auf eine Mehrheit von 54,9 Prozent, 2006 waren es noch 43 Prozent. Schwarz-Gelb hat jetzt 37,6 Prozent - vor fünf Jahren waren es noch 48,4 Prozent."

Im präzisen Blick auf das Abschneiden der Stuttgarter Parteien kommt Thomas Schwarz nicht umhin, erstaunliche Rekorde zu konstatieren - im Guten wie im Schlechten. Der CDU beispielsweise bescheinigt er "gravierende Tiefschläge", denn der Verlust dreier Direktmandate und ein Stimmenanteil von 31,5 Prozent werfe diese Partei "auf das Niveau der 1960er Jahre zurück". Noch schlechter ergehe es der SPD: "Sie ist auf dem niedrigsten Stand seit 1952 angekommen, in der innerstädtischen Parteienhierarchie reicht das nur noch zu Rang drei." Wegen der "überdurchschnittlichen Verluste" habe es für die SPD nach der Wahl von 2006 wieder kein Zweitmandat gegeben.

Vernichtende Analyse für die Liberalen

Vernichtend fällt die Wahlanalyse für die Liberalen in ihrer einstigen Hochburg Stuttgart aus: "Auch sie ist am tiefsten Punkt aller bisherigen 15 Landtagswahlen angekommen, ihr Ergebnis hat sich gegenüber 2006 beinahe halbiert." Diese "Misere" sei durch den Verlust des Zweitmandats vollends komplettiert worden.

Über die Grünen, den großen Wahlsieger, heißt es in der Analyse: "2006 noch die Nummer drei, sind sie jetzt die Nummer eins. Ihre drei Direktmandate und ihr Zweitmandat im Norden lassen sich, auf Stuttgart bezogen, in ihrer historischen Dimension nicht einmal vergleichen mit dem Machtwechsel von der SPD zur CDU bei der Landtagswahl von 1972."

Noch vor den Sommerferien wird Thomas Schwarz eine neue Analyse vorlegen. Darin vergleicht er 15 Großstädte über 100.000 Einwohner vor dem Hintergrund der Bundestagswahl 2009: "Das wird ganz besonders interessant." 

Hintergrund: Broschüre für Jedermann

Historie Seit vielen Jahren werden sämtliche Wahlergebnisse in Stuttgart analysiert und als gedruckte Broschüren zum Kauf angeboten. Nähere Informationen über die Broschüren und alle Wahlresultate gibt es im Internet unter www.stuttgart.de/statistisches-amt

Landtagswahl Die Analyse der Ergebnisse des 27. März ist in einer 76-seitigen Broschüre zusammengefasst, versehen mit vielen Grafiken, Tabellen und Schaubildern. Sie kostet elf Euro und kann übers Internet bestellt werden, aber auch per Telefon (0711/216-98587). Den direkten Verkauf gibt es zu den üblichen Öffnungszeiten im Statistischen Amt, Eberhardstraße 39, dritter Stock.