Laut einem Medienbericht mussten Fußballer der SG Sonnenhof unentgeltlich beim Aufbau des Open-Air-Konzerts von Andrea Berg helfen. Der Vorstand des Vereins nimmt zu Kritik an dem Arbeitseinsatz Stellung – und stellt die Sache anders dar.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Großaspach - Der Aufbau von Andrea Bergs Mega-Bühne in der Mechatronik-Arena in Großaspach verursacht Ärger: Einige Eltern von U-19-Fußballern der SG Sonnenhof Großaspach haben sich an die „Bild“-Zeitung gewandt. Sie beschwerten sich, ihre 17- bis 19-jährigen Kinder müssten zwei Tage lang jeweils acht Stunden unentgeltlich beim Auf- und Abbau helfen.

 

Weil Andrea Bergs Ehemann Uli Ferber Hauptsponsor, Aufsichtsratmitglied und ehemaliger Präsident der SG Sonnenhof sei, so heißt es in dem Bericht, hätten es die Eltern nicht gewagt, sich beim Verein zu beschweren. In den sozialen Netzwerken führte der Bericht zu harscher Kritik: Andrea Berg könne sich wohl keine Fachkräfte leisten, spottete ein Mann auf Facebook. Eine Frau bezeichnete die Schlagersängerin gar als „Sklaventreiberin“.

Das sagt der Vorstandsvorsitzende der SG Sonnenhof zu den Vorwürfen:

Der Vorstandsvorsitzende der SG, Andreas Benignus, weist die Kritik an dem Arbeitseinsatz zurück. „Was da kolportiert wird, kann ich nicht bestätigen“, sagt er. Die SG-Fußballer hätten nicht geholfen, Bergs Bühne aufzubauen, sondern lediglich den Rasen in der Mechatronik-Arena abgedeckt. „Damit wollen wir unseren Rasenplatz sichern“, sagt er. Das sei vergleichbar mit einem Schneeschipp-Einsatz, bei dem im Winter 150 SG-Mitglieder den Platz bespielbar gemacht hätten.

„Bei dem Arbeitseinsatz helfen auch nicht nur Jugendliche mit“, sagt Benignus. Wie lange jeder Einzelne dabeibleiben müsse, könne er nicht sagen. „Aber bei uns ist das wie bei Tausenden anderen Vereinen auch: Wenn die bei Stadtfesten mithelfen, haben auch nicht alle Zeit und Lust mitzumachen.“ Niemand, so Benignus weiter, würde zur Arbeit rund um das Berg-„Heimspiel“ gezwungen. Wer nicht mithelfe, habe auch mit keinerlei Konsequenzen zu rechnen. In einer Helferliste, die im Bericht der „Bild“ teilweise abgedruckt ist, heißt es jedoch weniger diplomatisch: „Es bleibt jeder so lange vor Ort, bis alles erledigt ist!“.

Benignus ist „ein bisschen sauer“

Er sei „ein bisschen sauer“ über den Artikel, sagt Andreas Benignus. Im Verein sei vor dem Zeitungsbericht keine Kritik an dem Arbeitseinsatz aufgekommen. „Dabei kann man bei uns immer Kritik einbringen“, sagt der SG-Vorstand. Durch die Darstellungen in der Zeitung werde auch „unser großes ehrenamtliches Engagement angegriffen“, sagt Benignus. Nicht zuletzt durch Arbeitseinsätze wie diesen „können wir uns auch mal wieder ein Trainingslager leisten“.