Der CDU-Politiker Andreas Schockenhoff war am Samstag in der Sauna seines Hauses gestorben, am Donnerstag hat der Bundestag des Toten gedacht. Morgens hatte unter anderem Angela Merkel an einem Trauergottesdienst für Schockenhoff teilgenommen.

Berlin - Der Bundestag hat des gestorbenen CDU-Abgeordneten Andreas Schockenhoff gedacht. Parlamentspräsident Norbert Lammert würdigte ihn am Donnerstag zu Sitzungsbeginn als „leidenschaftlichen Außenpolitiker“. Schockenhoff sei nicht auf einem Auge blind gewesen, wenn die Wirklichkeit Wunschvorstellungen nicht entsprochen habe. So seien seine frühen Hinweise auf demokratische Defizite in Russland nicht überall gern gehört worden. „Die Entwicklung Russlands zeigt leider, wie zutreffend seine Beobachtungen und wie berechtigt seine Warnungen gewesen sind“, sagte Lammert. Er hob auch Schockenhoffs großen Einsatz für die deutsch-französischen Beziehungen hervor.

 

Am Donnerstagmorgen hatte unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an einem Trauergottesdienst für Schockenhoff in der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin teilgenommen. Der 57-Jährige war am Samstag in der Sauna seines Hauses ohne Fremdverschulden gestorben. Schockenhoff war Unionsfraktionsvize und gehörte dem Bundestag seit 1990 an. Für Aufsehen sorgte 2011 sein öffentliches Eingeständnis, Alkoholiker zu sein. Von 2006 bis 2014 war Schockenhoff Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-russische Zusammenarbeit.

Lammert würdigte auch den im Alter von 84 Jahren gestorbenen früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU). Er nannte ihn einen „leidenschaftlichen Demokraten“.