Ein Mann kämpft gegen den Abstieg seiner Partei: Wie Andreas Stoch die SPD in Baden-Württemberg vor dem Verschwinden in der politischen Bedeutungslosigkeit retten will.

Stuttgart - Als Andreas Stoch am Dienstag das Deutsche Literaturarchiv in Marbach besuchte, fiel ihm ein Textschnipsel aus dem Nachlass von Rio Reiser in die Hände. Der 1996 verstorbene Sänger und Liedtexter der Band „Ton, Steine, Scherben“ hatte sich 1976 im Bundestagswahlkampf für die SPD engagiert. Helmut Kohl (CDU), damals noch Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, forderte – im Ergebnis achtbar, aber vergebens – Amtsinhaber Helmut Schmidt (SPD) heraus. „Die SPD muss nach vorne denken“, notierte Rio Reiser von „Ton, Steine, Scherben“ in jenen Tagen.