Die Deutsche Bahn will mit einem Projekt für eine verbesserte Ärzteversorgung auf dem Land sorgen. Der Konzern will sogenannte „Medibusse“ bereitstellen.

Berlin - Rollende Arztpraxen sollen den Medizinermangel in ländlichen Regionen mildern - daran will die Deutsche Bahn als Busbetreiber verstärkt mitverdienen. Bis Anfang 2020 will der Konzern sieben solcher „Medibusse“ bereitstellen, wie der Bahn-Projektleiter, Arndt Hecker, in Berlin ankündigte. In der Hauptstadt wurde am Freitag das vierte derartige Fahrzeug des Unternehmens vorgestellt. Es sieht von außen wie ein Linienbus aus - im Inneren sind Behandlungsbereich, Labor und Warteplätze eingerichtet.

 

Die Bahn sieht in dem Nischenbereich „Medibus“ einen wachsenden Markt für ihre Bussparte. Der Arztmangel macht sich in ländlichen Regionen in Deutschland vielerorts bemerkbar.

Pilotprojekt in Hessen

Seit Sommer 2018 fährt ein „Medibus“ bereits in hessischen Gemeinden mit Arztmangel. Die Kassenärztliche Vereinigung mietet dort den Bus und stellt den Hausarzt und Arzthelfer. Andere Busse kamen etwa schon für Impfkampagnen zum Einsatz. Der neue Bus der Deutschen Bahn soll in der nächsten Woche als Impfbus berufliche Schulen in Sachsen ansteuern.

Das Bundesgesundheitsministerium sieht den „Medibus“ als ein effizientes und innovatives Mittel. „Er kann dazu beitragen, die ärztliche Versorgung auf dem Land vorübergehend zu verbessern“, sagte eine Sprecherin.

Neben der rollenden Praxis gibt es auch andere Konzepte für Regionen mit Ärztemangel. Zum Beispiel fährt in Ostfriesland nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung ein Shuttlebus an Wochenenden Hilfebedürftige zu einer Bereitschaftspraxis und nach der Behandlung wieder zurück.