Es geht noch immer um den Vorwurf der Beihilfe zu Menschenhandel und Zwangsprostitution und um Betrug. Bisher schweigen die Angeklagten. Das könnte sich nun ändern.

Stuttgart - Es kommt Bewegung in den Prozess gegen die Betreiber des FKK-Klubs Paradise. Nachdem der Ex-Geschäftsführer wegen Beihilfe zu Menschenhandel und Zwangsprostitution bereits zu einer zweijährigen zur Bewährung ausgesetzten Haftstrafe verurteilt worden ist, wollen nun auch der Bordellbetreiber Jürgen Rudloff, sein Marketingchef Michael Beretin und der dritte Angeklagte über ihre Anwälte mit der Staatsanwaltschaft und dem Gericht Verständigungsgespräche führen. Letzteres ist nur wegen Betrugs angeklagt. Das Gericht, die Staatsanwaltschaft und der Nebenklagevertreter haben Gesprächsbereitschaft signalisiert. Damit könnte der Prozess, der noch bis zum Frühsommer terminiert ist, vorzeitig zu Ende gehen. Er läuft seit März letzten Jahres. Vor den Gesprächen hört das Gericht aber noch den Wirtschaftgutachter zu den Finanzverhältnissen Jürgen Rudloffs und seiner Firmen.

 

Befangenheitsantrag abgelehnt

Die Verteidiger hatten die siebte Strafkammer des Landgerichts Stuttgart mit Befangenheitsanträgen im Dezember und Januar abgelehnt. Sie hatten dem Gericht Intransparenz bei den Rechtsgesprächen im Zusammenhang mit dem Urteil gegen den Ex-Geschäftsführer vorgeworfen.