Die italienische Autorin Angela Bubba hat im italienischen Kulturinstitut in Stuttgart-Süd aus ihrem Essay „Alberto, Elsa und die Bombe“ gelesen. Das Werk hat einen Bezug zu Deutschland – wegen der Atombombe.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

S-Süd - Von der Millionenstadt Rom für drei Monate ins 25 000-Einwohner-Städtchen Wiesloch bei Heidelberg – und das freiwillig? Ja, die 30-jährige Italienerin Angela Bubba hat genau dies im Sommer getan. Grund dafür war ein Residenzstipendium der Heimann-Stiftung, welche in Wiesloch ansässig ist. Die Menschen hinter der Stiftung haben es sich zum Ziel gesetzt, die Völkerverständigung zwischen Italien und Deutschland zu verbessern. Aus diesem Grund haben sie dieses Jahr erstmals einer Autorin drei Monate in Deutschland finanziert, um an ihrem aktuellen Werk zu arbeiten.

 

„Die Zeit in Wiesloch war fantastisch“, berichtete die in Kalabrien aufgewachsene junge Frau am Samstagabend im italienischen Kulturinstitut in Stuttgart-Süd. Dort las sie auch aus ihrem Buch „Alberto, Elsa und die Bombe“ vor. „Ich konnte mich in Deutschland sehr gut auf meine Arbeit fokussieren, was mir in Rom nicht so gut gelingt, weil Rom eine chaotische Stadt mit vielen Problemen ist.“

Im Werk geht es auch um eine Liebesbeziehung

Die 30-Jährige hat bereits in der Schulzeit viel geschrieben. Als sie 20 war, wurde ihr erstes Buch veröffentlicht. Das aktuelle Werk ist ihr sechstes; es ist kein klassischer Roman, sondern eine Mischung aus einem Essay und einer Erzählung. Protagonisten sind der Italiener Alberto Moravia und dessen Ehefrau Elsa Morante. Beide waren ebenfalls Schriftsteller und haben viel zur Atombombe recherchiert und darüber geschrieben. Angela Bubba hat die Eindrücke der beiden aufgegriffen sowie eigene Aspekte und persönliche Erinnerungen in ihr Werk einfließen lassen. „Bei mir geht es gewissermaßen um zwei Bomben: die Atombombe als solche, aber auch die Beziehung von Moravia und Morante, die man als höchst lebhaft bezeichnen könnte“, erläutert Bubba.

Und wie wurden Gerda und Archim Heimann von der Heimann-Stiftung auf die junge Autorin aufmerksam? „Sie hat sich bei uns für das Residenzstipendium beworben – und wir waren begeistert, weil sie bereits einiges publiziert hat, noch so jung ist und ihr aktuelles Werk ja auch einen Bezug zu Deutschland hat“, erläutert Archim Heimann. Der Schriftsteller Alberto Moravia hat nämlich unter anderem in Deutschland zur Atombombe und deren Folgen recherchiert.