Am 3. September debattieren Angela Merkel und Martin Schulz im Vorfeld der Bundestagswahl im Fernsehen. Mit dem Debat-O-Meter können unsere Leser während der Sendung abstimmen, wer von beiden sich besser schlägt.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Es war vielleicht kein Straßenfeger, erzielte aber doch eine beachtliche Einschaltquote: 17,64 Millionen Zuschauer verfolgten am Abend des 1. September 2013 die Fernsehdiskussion mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer von der SPD, Peer Steinbrück.

 

Fast auf den Tag genau vier Jahre später muss Merkel in einer Neuauflage des TV-Duells die verbalen Angriffe eines anderen SPD-Kanzlerkandidaten parieren. Am Abend des 3. September wird ihr Martin Schulz in einem Berliner Fernsehstudio gegenüberstehen. Es ist die einzige direkte Konfrontation der Kanzlerin und ihres Herausforderers in diesem Wahlkampf.

Merkel hatte den Wunsch der Fernsehmacher und der SPD nach mehr als einem TV-Duell abgelehnt. Umso größer ist die Bedeutung dieser Debatte für die Meinungsbildung der Wähler vor dem Urnengang am 24. September: Kann Schulz Punkte gut machen gegen Merkel? Wer hat an diesem Abend die besseren Argumente?

Als Leser unserer Zeitung können Sie mit abstimmen, wie sich Merkel und Schulz im TV-Duell schlagen. Ihre Meinung zählt – beim sogenannten „Debat-O-Meter“.

In Kooperation mit der Universität Freiburg bietet unsere Zeitung ihren Lesern erstmals die Möglichkeit, sich während der laufenden Fernsehdebatte zustimmend oder ablehnend zu den einzelnen Argumenten der Kandidaten zu äußern. Da sich noch viele andere Medien aus dem ganzen Bundesgebiet beteiligen, werden voraussichtlich mehr als 20000 Leser an der Abstimmung teilnehmen. Die Möglichkeit zum Abstimmen gibt es nicht nur beim TV-Duell von Merkel und Schulz, sondern auch bei den Fernsehdebatten mit den Kandidaten der kleineren Parteien am 30. August und am 21. September.

Hier geht es zum Debat-o-Meter

Das „Debat-O-Meter“ ist eine Umfrage über Smartphones, Tablets und PCs, bei der die Zuschauer von zu Hause aus über das Internet live ihren aktuellen Eindruck von der TV-Debatte wiedergeben. „Damit sind wir in der Lage, für eine große Anzahl von Teilnehmern auf die Sekunde genau festzustellen, wie eine Diskussion wahrgenommen und bewertet wird, also welche Passagen bei welchen Teilen des Publikums auf Zustimmung oder auf Ablehnung stoßen, was überzeugt und was nicht“, sagt Uwe Wagschal, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Freiburg und einer der Väter des „Debat-O-Meter“.

Auswertung in hoher Geschwindigkeit

Weil die Daten online erhoben werden, liegen bereits Minuten nach Ende der TV-Sendung auswertbare Zahlen vor. Noch am Abend der jeweiligen Debatte liefern die Freiburger Wissenschaftler eine Schnell-Auswertung. Tagsdrauf folgt eine ausführliche Auswertung, mit der minutengenau nachvollziehbar ist, bei welchen Themen zum Beispiel Merkel nach Ansicht der Zuschauer vorne lag - und bei welchen Schulz. Über die Ergebnisse wird die Stuttgarter Zeitung ausführlich berichten.

In den vergangenen zwei Jahren hat ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern an der Uni Freiburg den „Debat-O-Meter“ entwickelt. Das Umfrageinstrument wurde bereits bei zahlreichen Fernsehdiskussionen getestet – zuletzt bei den TV-Duellen zu den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Der „Debat-O-Meter“, so Professor Wagschal, „bietet eine europaweit einzigartige Möglichkeit, Fernsehdebatten empirisch und in hoher Geschwindigkeit zu analysieren“.

So funktioniert der Debat-o-Meter

Gehen Sie am Abend der Debatte mit ihrem Smartphone, Tablet oder PC auf die Site von Debat-o-Meter.

Das Debat-O-Meter wird eine Stunde vor Beginn der jeweiligen Debatte freigeschaltet.

Sie brauchen nichts auf ihrem Endgerät zu installieren, sondern können direkt teilnehmen. Achten Sie darauf, dass Sie eine stabile Internetverbindung haben, ihr Akku aufgeladen und idealerweise die Bildschirmsperre ausgeschaltet ist, damit sie direkt Ihre Eindrücke mitteilen können. Füllen Sie die kurze Vorbefragung aus, lesen Sie die knappe Bedienungsanleitung und schon sind Sie bei der Echtzeitbewertung dabei. Die Teilnahme ist kostenlos und völlig anonym.

Hier geht’s zum Debat-o-Meter

Im Anschluss an die Diskussion erhält jeder Teilnehmer eine individuelle Auswertung der eigenen Klicks, die zeigt, in welchen Themenbereichen er oder sie näher bei einem der Kandidaten war, vergleichbar in etwa mit dem Wahl-O-Mat, der die Programme der einzelnen Parteien auswertet. Am nächsten Tag kann man auf Wunsch von den Freiburger Debat-O-Meter-Machern zudem noch eine detaillierte Gesamtauswertung zugeschickt bekommen.

Das „Duell vor dem Duell“ der kleinen Parteien wird am Mittwoch, 30. August, um 22.30 Uhr auf Sat.1 ausgestrahlt. Das „TV-Duell“ Merkel gegen Schulz kommt am Sonntag, 3. September um 20.15 Uhr parallel auf Sat.1, RTL, ARD und ZDF. Die „Schlussrunde“ wird am Donnerstag, 21. September, um 22.00 Uhr auf ARD und ZDF übertragen.