Ein einschlägig vorbestrafter Mann ist zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil er voriges Jahr in Stuttgart in einem Parkhaus über eine junge Frau hergefallen ist und die Autos von sieben weiteren Frauen zerkratzt hat.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Als der Richter am Landgericht beim Urteil die Taten des Mannes schildert, hält sich der 30-Jährige die Ohren zu. Er erträgt es offenbar nicht, zu hören, dass er im Sommer 2014 im Parkhaus an der S-Bahn-Station Österfeld eine Frau attackiert hat und er will auch nicht damit konfrontiert werden, dass er kurz danach auf einem Parkplatz in Vaihingen auf die Autos von sieben Frauen obszöne Schriftzüge kratzte. Offen ist, ob der Mann intellektuell überhaupt genau versteht, was in dem Prozess vor sich geht: Der 30-Jährige ist minderbegabt. Laut einem Gutachter bewegt sich der Intelligenzquotient des Mannes an der Grenze zur Debilität.

 

Der Mann gilt als Gefahr für die Allgemeinheit

Weil der Mann zudem an einer kombinierten Persönlichkeitsstörung leidet, ist der er nun am Landgericht zu einer Unterbringung in einer Psychiatrie verurteilt worden. Die Richter hatten die Taten als vorsätzliche Körperverletzung, Nötigung und Sachbeschädigung gewertet. Das Strafmaß beträgt zwei Jahre und drei Monate. Weil der Mann wegen seines psychischen Zustands bei den Taten als erheblich vermindert steuerungsfähig gilt, muss er zunächst in eine Psychiatrie. Sollte man vorzeitig feststellen, dass von dem 30-Jährigen keine Gefahr für Frauen ausgeht, muss er den Rest der Zeit im Gefängnis absitzen.

Einschlägige Vorstrafen wegen Übergriffen auf Frauen

Der Mann ist einschlägig vorbestraft. Bereits mehrfach hatten sich seine Taten gegen Frauen gerichtet. Vor fünf Jahren zündete er die Garage seiner damaligen Freundin an. Später schlug der Mann einer Frau eine volle Babywindel ins Gesicht. Kurz vor dem Übergriff auf eine 29-Jährige im Parkhaus Österfeld griff der Mann einer Frau in einer S-Bahn an die Brust. Und vor den Sachbeschädigungen an den Autos in Vaihingen hatte der Arbeitslose stundenlang im Regen ausgeharrt, um sicher zu gehen, dass die Wagen Frauen gehörten.

Der 30-Jährige lebte bisher in einem Sozialhotel. Zu seinen Eltern und Geschwistern besteht kein Kontakt mehr. Der Grund ist nicht bekannt. Einen Job hatte der Mann nicht. Sein Alltag bestand vor allen aus Fernsehschauen und S-Bahn-Fahren.