Angriff in Altbach Staatsanwaltschaft prüft Vorgehen der Polizei
Nach der Detonation einer Handgranate sollen Polizeibeamte den Tatort auf dem Friedhof in Altbach verlassen haben. Nun befasst sich die Staatsanwaltschaft mit dem Vorgang.
Nach der Detonation einer Handgranate sollen Polizeibeamte den Tatort auf dem Friedhof in Altbach verlassen haben. Nun befasst sich die Staatsanwaltschaft mit dem Vorgang.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft die Vorgänge rund um den Handgranatenangriff auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen). Durch Berichte der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten wurde bekannt, dass bei der Beerdigung Polizeibeamte aus Stuttgart anwesend waren. Sie verließen den Tatort jedoch, nachdem die Handgranate detoniert war.
Zu diesem Zeitpunkt griff auch eine Gruppe aus der Trauergemeinde den tatverdächtigen Werfer der Granate, einen 23 Jahre alten Iraner, an. Die Staatsanwaltschaft habe nun einen Prüfvorgang angelegt, „ob sich möglicherweise strafrechtlich relevante Vorgänge gegen Polizeibeamte ergeben“, teilte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde mit. Einzelheiten zu den etwaigen Vorwürfen könne er aber noch nicht mitteilen.
In Altbach war am Freitag, 9. Juni, ein 20-jähriger Mann beerdigt worden. Den Ermittlungsbehörden war im Vorfeld klar geworden, dass auch Personen, die der organisierten Kriminalität zugerechnet werden, erscheinen würden. Diesen überwiegend jungen Männern mit kurdischen Wurzeln galt offenbar der Angriff mit der Handgranate.
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, das die Ermittlungen leitet, bestätigte am Mittwoch, dass ein Zusammenhang mit einer Reihe von Schießereien in der Region in den zurückliegenden Monaten angenommen wird. Die FDP fordert eine Sondersitzung des Innenausschusses in der Sache. Der Innenminister Thomas Strobl (CDU) sieht sich und die Sicherheitsbehörden zu Unrecht in der Kritik. Schließlich würde eine gemeinsame Ermittlungsgruppe von vier Polizeipräsidien und des LKA „mit Hochdruck“ an der Aufklärung arbeiten. Es sei bereits zu 18 Festnahmen im Zusammenhang mit den Vorfällen gekommen.