Auch Cem Özdemir hat den schwarzen Abend bei Roter Stern Belgrad zu verdauen. Zuvorderst beschäftigen den Spitzenpolitiker der Grünen und VfB-Fan die Geschehnisse außerhalb des Stadions.
Cem Özdemir ist Bundeslandwirtschaftsminister und will bald Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden. Unabhängig davon ist der Grünen-Politiker ein glühender Anhänger des VfB Stuttgart – und hat als solcher wie alle rot-weißen Leidensgenossen den schwarzen Abend bei Roter Stern Belgrad zu verdauen. Aus sportlicher Sicht aufgrund der herben 1:5-Niederlage. Allen voran aber auch aufgrund der Geschehnisse außerhalb des Stadions.
Am Donnerstagnachmittag nun legte der gebürtige Bad Uracher in einer offiziellen Stellungnahme seine Sicht auf die Dinge dar: „Roter Stern Belgrad hat gestern auf dem Platz klar gesiegt. Für das Fair Play abseits des Rasens gilt das leider nicht. Egal ob zuletzt in Amsterdam oder gestern in Belgrad: Die Jagdszenen und Übergriffe gegen friedliche Fans sind nicht tolerierbar. Hass und Gewalt im Fußball machen nicht nur die Fankultur kaputt. Sie zerstören auch die Kraft der Verständigung, die der Fußball für das Miteinander von Menschen und Nationen hat. Die Uefa steht in der Pflicht, diese Vorkommnisse gemeinsam mit den Vereinen mit Nachdruck aufzuklären und Konsequenzen zu ziehen.“
An der serbischen Grenze hatten die VfB-Fans aus der organisierten Szene nach aus ihrer Sicht repressiven und unverhältnismäßigen Personenkontrollen freiwillig die Heimreise mit dem Bus angetreten. In Belgrad selbst waren einige neutrale VfB-Fans vor Angriffen Einheimischer nicht mehr sicher. In der Stadt war es auch zu Auseinandersetzungen von Hooligans aus beiden Lagern gekommen.