Wenn die Eltern Sex hatten, mussten die Kinder zusehen. Doch das war nicht alles, was sich in einer Familie aus Villingen-Schwenningen abgespielt hat. Jetzt kommt der Fall vor Gericht.

Konstanz - Die Konstellation erinnert ein wenig an den im vergangenen Jahr verhandelten Missbrauchsfall von Staufen: Einem Paar aus Villingen-Schwenningen wird vorgeworfen, sich mehrfach gemeinsam an seinen Kindern vergangen haben. Die Konstanzer Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage gegen einen 42 Jahre alten Mann und seine 31 Jahre alte Lebensgefährtin erhoben. Der Prozess am Landgericht Konstanz soll am 21. Oktober beginnen.

 

Zuerst wird die Stieftochter missbraucht

Nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft habe sich der Mann in den Jahren 2012 und 2013 von der damals acht- oder neunjährige Tochter seiner Partnerin sexuell befriedigen lassen. Drei Taten seien angeklagt, zwei habe der Mann mit dem Mobiltelefon gefilmt. Zudem hätten die Eltern das Mädchen aufgefordert, ihnen beim Geschlechtsverkehr zuzusehen.

Als im Jahr 2017 ein gemeinsamer Sohn zu Wet kam, wurde auch dieser zum Opfer. Die Mutter habe das wenige Wochen alte Baby mehrfach sexuell missbraucht. Der Vater habe das Geschehen gefilmt und die Regieanweisungen gegeben. Nach diesem Muster kämen drei Fälle zur Anklage, erklärte das Gericht. Zwei Verhandlungstage seien angesetzt.